Erlebnisorientiert Imkern in Mini Plus – Übersicht der Blogbeiträge

Das Bild zeigt drei verschiedene Beuten für das Mini Plus Rähmchen. Von links nach rechts: Mini Plus Überwinterungssystem in Holz, Mini Plus Standard zweifarbig mit Styropor-Zargen, Meterbiene, ein neu entwickeltes Beutensystem mit 21 Rähmchen für die einfarbige Mini Plus Imkerei

Mini Plus ist das kleinste Rähmchenformat, mit dem ein Imkern vergleichbar zu größerenn Magazinbeuten (Dadant, Zander, Deutsch Normal ….) möglich ist. Oft wird Mini Plus begleitend zur Standimkerei und zur Königinnenvermehrung betrieben. Ich arbeite seit 2018 fast ausschließlich in Mini Plus mit einem erlebnisorientierten Ansatz, aus den Erkenntnissen und Erfahrungen ist die Serie von Beiträgen entstanden.

Das Titelbild zeigt drei verschiedene Beuten für das Mini Plus Rähmchen. Von links nach rechts: Mini Plus Überwinterungssystem in Holz, Mini Plus Standard zweifarbig mit Styropor-Zargen von Stehr, Meterbiene, ein neu entwickeltes Beutensystem mit 21 Rähmchen für die einzarbige Mini Plus Imkerei (hat sich zum Jahreswechsel 2023 / 2024 bewährt).

17.06.2024,
Erweiterungen 09.07.2025, 02.09.2025
UPDATE 10.12.2025 neue Beiträge zu Vespa Velutina und zum Varroamanegement.

Allgemeines zu Mini Plus

Das Mini Plus Beutensystem

„Wenn es das Mini Plus System nicht gäbe, müsste es erfunden werden“ – Imkermeister Johann van den Bongard, Willich 2017. Gedacht ist Mini Plus eigentlich als Zusatz für die Königinnenvermehrung und wird häufig von Dadant-Imkern genutzt , Es lassen sich auch mehrjährig Bienen darin halten. Da es so klein und leicht ist, lassen sich die Völker gut transportieren. Man braucht für den Transport keinen Pickup, ein Polo genügt …

Erlebnisorientiert Imkern im Mini Plus Beutensystem

Bienen in Mini Plus zu halten ist nicht die einfachste Art des Imkerns, hat jedoch auch – für den Imkereineuling – viele Vorteile.

Betriebsweise, Prozesse, Dokumentation

Konzept für die Kontrolle von Mini Plus Bienenvölkchen

Im Frühjahr benötigen Honigbienen häufiger Zuwendung – Schwarmkontrolle, Futterkontrolle und ggf. Bewirtschaftung des Honigs sowie Ablegerbildung erfordern die Aufmerksamkeit des Imkers. Damit die Veränderungen in den Völkern nachvollziehbar bleiben, sollten die Durchsichten einer festgelegten Choreografie folgen. Ein Konzept für die Kontrolle gehört zur imkerlichen Betriebsweise und wird hier vorgestellt..

Wabenhygiene in Mini Plus

Wenn ein Bienenvolk in Mini Plus überwintert oder gar mehrere Jahre in Mini Plus verbringt, ist Wabenhygiene erforderlich. Ein mögliches Hygienekonzept beruht darauf, jedes Jahr eine komplette untere Zarge zu entfernen. Bei einem dreizargigen Aufbau ist dann das Wabenwerk nie länger als drei Jahre im Stock.

Königin verjüngen, Varroalast senken, Schwarmlust mindern – Konzept drei in eins

Königin verjüngen, Varroalast senken, Schwarmlust mindern – in vier einfachen Schritten werden in einem Arbeitsablauf gleich drei imkerliche Ziele verfolgt. Ein Altvolk ersetzt dabei seine Königin durch eine junge selbsttätig. Zusammen mit einem aus dem gleichen Altvolk vier Wochen vorher gebildeten Ableger stehen zwei junge Königinnen zur Auswahl, von denen man im Herbst (oder im darauffolgenden Frühjahr) die „schönere“ aussucht. Konsequent durchgeführt, vergrößert sich dabei die Völkerzahl nicht.

Imkerliche Betriebsweisen – was sind ihre Einflussfaktoren?

Die imkerliche Betriebsweise legt alle praktischen Entscheidungen des Imkers im Jahresverlauf fest und umfasst die wiederkehrenden Tätigkeiten und Abläufe, mit denen ein Imker seine Völker führt: Wahl der Beute, Brutraumgestaltung, Schwarmverhütung, Volkserneuerung, Wanderungen, Fütterung, Varroa-Management und neuerdings Vespa-Velutina-Management. Auf die imkerliche Betriebsweise gibt es sechs Einflussfaktoren: 1. Die Imker-Persönlichkeit, 2. Das Beutenformat (hier eine besonderer Blick auf Mini Plus) und die Werkzeuge, 3. Die Bienenrasse, 4. Das regionale Klima, 5. Die Landschaft bzw. die Topologie des Geländes und 6. Das Umfeld des Imkers (urban oder ländlich, Anzahl der Imker und Imkervereine usw.). 

Futter und füttern

Mini Plus Bienenvölker in der Trachtlücke füttern

Trachtlücke ist neuerdings immer – zumindest gefühlt. Bienen in Mini Plus sind meist Ableger, und die benötigen hinsichtlich der Futterversorgung besondere Aufmerksamkeit. Hier stelle ich meinen Prozess zum „in der Trachtlücke füttern“ vor.

Mini-Plus für den Winter einfüttern – was sollen Beuten wiegen?

Mini-Plus stellt aufgrund des geringen Platzangebotes hinsichtlich der Überwinterung etwas Ansprüche an die Futterüberwachung. Mit einer einfachen Kofferwaage und ein paar Annahmen gelingt die Mini-Plus Winterfütterung. Für eigene Berechnungen stelle ich hier mein Excel-Kalkulationsblatt „Mini-Plus Futter Rechner“ zur Verfügung: Mini-Plus-Futter-Rechner

Mini Plus Adam Fütterer mit Überwinterungssystem nuzten (Adapter)

Mit einem einfachen, platzsparenden Mini-Plus-Adapter lassen sich die 6er Adam Fütterer auch auf den 12er Kisten nutzen. In der Mini Plus-Imkerei häuft sich auch allerhand Material an. Adam Fütterer, die sowohl auf Mini Plus Styroporbeuten als auch auf Mini Plus 6er Holzbeuten passen, sind praktisch. Kommt noch ein Ablegerformat für 12 Mini Plus Rähmchen hinzu (Mini Plus Überwinterung oder Mini Plus 2 in 1), werden wieder neue Fütterer benötigt und der lästige Materialberg wächst.

Mini Plus und Varroa

Honigbienen Bestandsbuch Varroabehandlung

Honigbienen sind bei Befall mit Varroamilben gegen dieses zu behandeln. Mit der Zulassung der Oxalsäureverdamfung in Deutschland für ein Präparat ergeben sich neue Möglichkeiten, geblieben ist eine Dokumentationspflicht der Behandlung mit Medikamenten, die sich im Führen eines sogenannten Bestandsbuchs manifestiert.

Weniger Varroa – warum Bienen in kleinen Beuten resilienter gegen Milben sind

Eine Untersuchung aus 2016 deutet darauf hin, dass bei der Bienenhaltung dem Befall mit Varroa nicht nur mit den in Deutschland üblichen Behandlungsmethoden, sondern auch durch die Wahl der Unterbringung in kleineren Beuten und dem Aussetzen der Schwarmbehandlung begegnet werden kann.

Varroa Behandlungskonzept für Mini Plus Bienenvölker – Spätsommerbehandlung

Im Frühjahr durch Teilen, Ablegerbilden und der verbundenen Brutentnahme findet eine Varroadezimierung en passant statt. Dadurch steigt die Varroalast im Sommer erst spät an.
Die Spätsommerbehandlung kann mit Ameisensäure je nach Volksstärke und Beutenvolumen erfolgen. Von einer Behandlung mit Thymol sehe ich mittlerweile ab.

Varroa Behandlungskonzept für Mini Plus Bienenvölker – Restentmilbung Winter

Winterbehandlung des brutfreien oder zumindest brutarmen Volkes erfolgt mit Oxalsäure. Bei kühlen Temperaturen um 4°C wird geträufelt, bei höheren Temperaturen z.B. über 7°C kann auch verdampft werden.

Mini Plus und Vespa Velutina

Alles, was für Wirtschaftsvölker und für Ableger gilt, gilt mit Blick auf Vespa velutina (Asiatische Hornisse) auch für Völkchen in Mini Plus. Ein besonderer Schwerpunkt in meiner Herangehensweise liegt in der zielgerichteten Einengung des Fluglochs. Die Informationen zu Vespa Velutina sind nicht Mini Plus spezifisch.

Vespa velutina Größenvariation

Im Oktober 2025 wurden 30 Exemplare mit Hilfen von Locktöpfen gefangen und Vermessen. Im Schnitt beträgt die Körperlänge 21,1 +/-1,4mm, die Flügellänge 18,7 +/- 0,7mm. Der Thorax misst in der Höhe 5,8 und in der Breite 5,4 mm mit einem Minimum von 4,7mm.

Mini Plus Bienenvölker vor Vespa velutina schützen

Mini Plus Bienenvölker sind kleiner als Völker in großen Magazinbeuten und daher noch eher gefährdet, durch Vespa velutina Schaden zu erleiden. Insgesamt sind Imker nun gehalten, Konzepte gegen Vespa velutina in ihre Betriebsweise zu integrieren. Früherkennung (durch Beobachtung), gezielte Prävention am Bienenstand (um diese Maßnahmen geht es konkret  in dem Beitrag) und koordiniertes Nestmanagement sind nach (OÖ Landesverband), (Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten) die  Handlungsfelder für Imkerliche Maßnahmen.

Flugloch-Einengung gegen Vespa Velutina – Bienenschutz

Als Bienenschutz gegen Vespa Velutina wird eine eine Flugloch-Einengung vorgeschlagen, die das Eindringen verhindert. Die Fluglocheinengung sichert das Bienenvolk auch gegen Mäuse und diebische Bombus terrestris (Erdhummel) ab.

Bau- und Bastelanleitungen zu Mini Plus, Experimente

Honigzarge für Mini Plus Überwinterungssystem selber bauen

Für das Mini Plus Beutensystem gibt es fast alles, leider keine Bienenfluchten für das sonst sehr praktische Überwinterungs-System, in dem ich mehrjährig Bienen halte. Eine Bienenflucht selber bauen für das Mini Plus Überwinterungs-System schafft hier Abhilfe. Auch mit nur wenig handwerklichem Geschick gelingt das schnell. Der Beitrag zeigt, wie das geht.

Schied für Mini Plus Beutensystem selber bauen

Es gibt drei Gründe, auch in Mini-Plus zu schieden. Trennschiede für Mini Plus gehören nicht zum Standardrepertoire des Imkereifachhandels. Es liegt also nahe, ein Mini-Plus-Schied für den eigenen Gebrauch selber zu bauen.

Wabenbau in Mini Plus bei gedrehten Mittelwänden

Offensichtlich haben Bienen beim Wabenbau keine Vorliebe für die Orientierung von Mittelwänden. In einem Experiment haben Bienen zwei direkt benachbarte Mittelwände, davon eine 90 Grad gedreht, gleich schnell ausgebaut.

Bienen-Völker-Verdopplung – Mini Plus identisch aufteilen

Eine einfache Völkerverdoplung, die ohne Suchen der Königin auskommt.

Honig in Mini Plus

Wieviel wiegt eine Mini Plus Honigwabe? Mit elf Testrähmchen aus 2024 und 12 Testrähmchen aus 2025 liefert dieser Beitrag ein paar Anhaltspunkte. Im Schnitt kann ein Mini Plus Honigrähmchen 700g Honig fassen. Mit dem Mini Plus 2in1 System passen etwas mehr als 8kg Honig in eine Honigzarge.

Vom Nektar zum Honig Nektar besteht aus den Zuckern Fructose, Glucose, Saccharose und aus Wasser. Bienen sammeln den Nektar, versetzen ihn mit Enzymen, trocknen den Nektar und lagern den Nektar in ihrem Wabenwerk ein. Der chemisch (durch die Enzyme) und physikalisch (durch Trocknung) gereifte Nektar ist dann Honig.

Was andere Autoren zur Betriebsweise in Mini Plus sagen …

Imkern in Mini Plus nach Kaufmann und Friedrich

Rita Friedrich (geb. 1950) ist Imkerin in dritter Generation, Königinnenzüchterin, Goldsiegelimkerin und Aktuarin des Imkervereins Surental. 2013 hatte sie sieben Wirtschaftsvölker und 11 Mini Plus Völker. Bruno Kaufmann, (geb. 1963) imkert seit 1975 und züchtet Königinnen seit 1980. Er imkert in 100 Wirtschaftsvölkern und betreibt 100 Mini Plus Völkchen. 1980 kam der Einstieg in die eigene Königinnenzucht. Bruno ist Stand-, Wander- und Zuchtimker. Im Imkerverein Surental war er Zuchtchef und vermittelt sein Wissen an andere Imker und schreibt für www.landlive.de.

Imkern in Mini Plus nach Schwarz

Rainer Schwarz hat zunächst eine betriebswirtschaftliche und eine technische Ausbildung absolviert und war als Beriebsinformatiker tätig. Er begann 2011 mit der Ausbildung zum „Facharbeiter für Bienenwirtschaft“ an der Akademie für Imkerei in Linz/Oberösterreich. Schwarz imkert im Nebenerwerb, seine Bienen stehen im Chiemgau – mit speziellen Wetterverhältnissen wie überdurchschnittlichem Niederschlag. Zu seiner Imkerei findet man im Internet über imkerei-schwarz.de. Schwarz propagiert eine kleineres Zellenmaß (5,1 mmm) sowie einen kleineren Wabenabstand (33-34 mm) und hat selber dazu interessante Versuche angestellt und auf seiner Internetseite beschrieben.

Dank

Besonders danke ich den Imkerkolleginnen und -kollegen in den Vereinen Imkerverein Viersen Stadt (80 Mitglieder) und Imkerverein Krefeld (130 Mitglieder) sowie dem Vorsitzenden des Kreisimkerverbandes Viersen für die stete Diskussionsbereitschaft und konstruktive Kritik.

Autor und Lizenz

Prof. Dr. Claus Brell

Bienensachverständiger NRW

Obmann für neue imkerliche Betriebsweisen im Kreisverband Viersen

aktuelle Projekte:  Biene40,Steel4Bees

CC BY 
Inhalte des Beitrages können Sie entsprechen der Lizenz verwenden. Unter dieser Lizenz veröffentlichte Werke darf jedermann für private, gewerbliche und sonstige Zwecke nutzen verändern und auch neu ohne CC-Lizenz vermarkten. Als Urheber mache ich keine Rechte geltend. Über eine namentliche Nennung würde ich mich freuen.

Teile diesen Beitrag.