Honigbienen 2021

Honigbienen in Mini Plus - für die Digitalisierung in der Bienenhaltung

Wie geht es den „digitalen“ Honigbienen in Mini Plus? Entwicklungen und Beobachtungen in 2021 … Die Honigbienen hier dienen nicht als Wirtschaftsvölker – anfallendes Wachs und Honig sind eher Begleitumstände. Die Bienen sollen vor allem als Datenlieferanten im Projekt „Biene40 – Entwicklung digitaler vernetzter Sensoren für vitalere Bienen“ dienen.

Stand 09.10.2021

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Honigbienen 2020
Honigbienen 2019

Januar

Vortrag Imkerverein Krefeld 20.01.2021

Auf der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Krefeld durfte ich über den Stand meiner Forschung zur Digitalisierung der Bienenhaltung an der Hochschule Niederrhein sprechen:

„Digitalisierung für die Bienenhaltung – Technik, Ergebnisse, Forschungsansätze“

Link zum Imkerverein Krefeld.

Gewichte der Mini Plus Honigbienen-Völker im Januar

  • B1902 dreizargig 23.01.2021 12,65 kg
  • B2001 zweizargig 03.01.2021 11,00 kg
  • B2009 dreizargig 23.01.2021 11,25 kg

Februar

Futtergabe 01.02.2021

Mitte 2020 habe ich zargenweise Honig eingefroren. Aus diesem Vorrrat bekomen die Bienen nun ihren Honig zurück (in 2020 musste ich notfüttern, das sollte sich nicht wiederholen). Die Völker B1901 und B2001 haben heute jeweils zwei volle Mini Plus Waben bekommen. Die Waben ersetzen die Futtertaschen. Die Bienen hatten die Futtertaschen mittlerweile auch gelehrt (Füllung: Puderzucker ohne alles)

Futterwaben statt Futtertasche in Mini Plus

Abb. 1: Blick in die obere Zarge vor und nach der Waben-Gabe.

Eine volle Mini-Plus-Wabe wiegt 778g. Ein leerer, bedrahteter feuchter Rahmen  wiegt 99g. Ein Mini Plus Rahmen hat eine Fläche von 19cm x 14cm = 266 cm2.  Das ergibt eine Wachmenge von 27g (Quelle: Die Honigmacher). Somit kann kann ich die zusätzliche Honigmenge in einer Mini Plus Wabe pessimistisch auf (778-99-27)g = 652g schätzen. Bei einem Verbrauch von 30g pro Tag (wenn sie nicht brüten) reichen zwei Waben für etwa 44 Tage

Wabenhygiene (01.02.2021)

Mein grundsätzliches Konzept zur Wabenhygiene in Mini Plus ist hier beschrieben.

Volk B1901 hatte mittlerweile auch die untere Zarge „freigemacht“. Die vertikale Temperaturschichtung gab einen Hinweis darauf. Die untere Zarge habe ich entnommen, B1901 ist nun auch zweizargig.

Kontrolle Totenfall (01.02.2021)

Im Rahmen der Wabengabe habe ich die Bodenzargen kontrolliert. Auffällig war, dass Volk B1901 kein Gemüll mehr produzierte. So war auch der komplette Gitterboden mit toten Bienen bedeckt. Ganz anders bei Volk B2001, hier gab es nur wenige tote Bienen.

unterschiedlicher Totenfall in Mini Plus

Abb. 2: Ansicht der Mini-Plus Bodenzargen. Rechts Volk B1901 mit vielen toten Bienen, links Volk  B2001 mit wenig toten Bienen.

Das Flugloch war ganzjährig auf etwa 14mm x 7 mm eingeengt. Das Flugloch habe ich nun auf etwa 30mm x 7 mm erweitert und den Fluglochkeil „herumgedreht“, so dass weiterer Totenfall das Flugloch nicht mehr so schnell verstopfen kann.

Gewichte der Mini Plus Völker im Februar 

  • B1901 zweizargig 01.02.2021 9,40kg (nach Gabe von 2 Waben). Gewicht gesunken auf 7,45 kg am 27.02.2021
  • B2001 zweizargig 01.02.2021 11,75kg (nach Gabe von 2 Waben mit 1556g. Das entspricht einem Verbrauch von  11,0kg – (11,75kg-1,56kg) = 810g in 29 Tagen, Das Volk verbraucht etwa 30g am Tag). Gewicht gesunken auf 10,6 kg am 27.02.2021

Fütterexperiment: Zarge mit Futterwaben über Leerzarge und Absperrgitter

Das Volk B1902 trägt Pollen ein und verliert an Gewicht, das deutet auf Brut hin. Am 27.02.2021 habe ich auf das zweizargige Mini Plus Volk ein Absperrgitter, eine Leerzarge und dann eine Zarge mit Futterwaben aufgesetzt. Die Futterwaben habe ich mit dem Stockmeißel angekratzt. Das Abspergitter soll verhindern, dass die Bienen die Königin mit nach oben nehmen.

[Futterwaben]
[ Leerzarge ]
 -----------
[ Brutzarge ]
[ Brutzarge ]
[O   Boden  ]

Abb. 3: Aufbau vier Etagen Mini Plus für das Fütterexperiment

Nachtrag: Das Experiement ist nicht ganz gelungen, die Bienen wollte die Distanz zu den Futterwaben nicht überbrücken.

Bienen im kalten April 2021

Honigräume (07.04.2021)

Mittlerweise sind die Honigräume aufgesetzt. Je nach Volksstärke werden die aber sehr unterschiedlich angenommen. Durch die mittlerweile dritte Kälteperionde in 2021 haben die Bienen auch ein Problem, die bereits angefangene Brut zu verlassen und sich um Honigwaben zu kümmern.

Honigbienen tragen Wachs um (09.04.2021)

Bienen verwenden vorhandenen Wachs, um ihre Waben zu bauen. Das spart Stoffwechsel-Leistung. Keine neue Erkenntnis, aber mit etwas Lebensmittelfarbe ist es nun gelungen, den Effekt sichtbar zu machen. Anstatt von Mittelwänden haben die Bienen Anfangskeile aus leicht eingefärbtem Wachs bekommen. Dadurch lässt sich beobachten, wie die Bienen das Wachs zum Bauen nutzen.

Bienen tragen Wachs um und bauen türkise Waben

Abb. 4: Wabe aus umgetragenem gefärbtem Wachs für Marsianer-Bienen

Populationsschätzung und Futternot 16.04.2021

Die Populationsschätzung erfolgte so:
Für jede Wabenseite schätzen: ganz, dreiviertel, einhalb, einviertel oder gar nicht bestetzt. Die Summe ergibt die Anzahl der Waben, wenn die Bienen dicht sitzen würden. Diese Zahl wird mit 363 Bienen pro Wabe multipliziert. Ein zweizargiges Volk kann so auf maximal 2*6*2*363=8712, ein dreizargiges auf 3*6*2*363=13.068 Bienen kommen. Für vier Mini-Plus-Völker wurde so ermittelt:

Volk Bienenzahl Gewicht Anzahl Brutzargen Datum
B1901 907 10,0 kg (18.04) 2 09.04.2021
B1902 7.086 15,5 kg (20.04.) 3 20.04.2021
B2001 5.172 10,6 kg (18.04) 2 09.04.2021
B2002 6.534 11,0 kg 3 16.04.2021
B2009 8.285 9,1 kg 3 16.04.2021

Tab. : Populationsschätzung

Ein Volk (B2009) ist mittlerweile gut entwickelt – zumindest für Mini-Plus-Verhältnisse. Die Durchsicht ergab reichlich Pollen, allerdings kein Futter. Die Bienen hatten bereits begonnen, die schon gut entwickelte Brut zu entdeckeln und anzufressen.

Am 17.04.2021 erhielten die Völker B2002 und B2009 drei bzw. 2 volle Waben, dafür wurden jeweils Brutwaben mit viel Drohnenbrut entnommen. Bei Volk B1901 (wenige Bienen in der zweiten Zarge, Viel Futter in der untersten Zarge) wurden die Zargen getauscht. Bei Volk B2002 wurde die unterste, am schwächsten besetzte Zarge gegen die stärkste dritte Zarge getauscht, so dass hier die zugegebenen Futterwaben in der dritten Zarge und somit vor Räuberei geschützt hängen.
Alle Völker haben einen Keil mit einem kleinen Flugloch 7mm hoch x 20 mm breit.

Volk B1902 hatte am 20.04.2021 den Honigraum schon komplett ausgebaut (Anfangsstreifen, keine Mittelwände), 1/3 aller Waben waren voll mit verdeckeltem Honig. Ein nicht bestiftetes Spielnäpfchen wurde gesichtet.

Versuch: ordentlicher Bau ohne Mittelwände (Start 17.04.2021)

Mittelwände einlöten ist das Mittel der Wahl für den ertragsorientierten Imker. Um Wabenhonig mit frischem Wachs zu erzeugen, kann man auf den Neubau von (Honig-)Waben setzen. Der Ertrag wird allerdings geringer sein, da die Bienen für die Waben Futter und Stoffwechselleistung brauchen. Um ohne Mittelwand gerade Waben zu erhalten, wird den Bienen testweise die Richtung durch einen Keil vorgegeben. Ebenso wird die Akzeptanz von zwei Materialien für den Keil – Holz und lebensmittelchets PET getestet (Abb. 5). Die Keile ersetzen so die Anfangsstreifen. Zur besseren Annahme wurden die Oberträger mit den Keilen in eigenes Wachs getaucht (Abb. 6).

Bienenwaben Rahmen mit Anfangskeil Holz PET.

Abb. 5: „Anfangskeile“ aus Holz und PET

 

Anfangskeil bewachst

Abb. 6 : Bewachster Oberträger

Update 28.04.2021: Der bewachste PET-Oberträger wurde zwischen zwei Brutwaben eingebaut.
Update 23.05.2021: Die Bienen nehmen auch bewachstes PET an (Abb. 7).
Bienen-bewachster-Anfangskeit-Kunststoff angenommen
Abb. 7: Bienen bauen PET-Keil aus

Update 27.08.2021: Der PET-Keil wird genauso schön bebaut wie ein Holzkeil. Nachteil des Kunststoffkeils: Er verformt sich im Dampfwachsschmelzer, wohingegen der Holzkeil die Prozedur schadlos übersteht.

Versuch: Annahme von Bohrungen als Weiselzellen-Anfang

Nicot vs. Bohrloch als Weiselzellenanfang

Abb. 8: Nicot.Näpfchen und alternativ bewachste Bohrungen

Update 28.04.2021: Der Versuchsrahmen (Abb. 8) wurde zwischen zwei Brutwaben eingebaut.
Update: Anstatt Weiselzellen auszuziehen haben die Bienen rigoros alles normal vollgebaut (ohne Abb.)

Bienen tragen viel Wasser ein – nasse Windel (24.04.2021)

Bereits im letzten Jahr hatten die Mini-Plus-Bienen nur eine kleines Flugloch, das sie gut gegen Wespen und Räuber verteidigen können. Derzeit werden bei zwei Völkern zwei mal täglich Varroen gezählt, heißt, der Einschub ist im Boden. Bei einem Volk, dass sich sehr gut entwickelt, führt das offenkundig zu einem Temperaturproblem. Auch bei geringer Luftfeuchte ist die Windel mit Wasser bedeckt, der nahe gelegene Teich wird gut frequentiert. Selbst in der mit unter 5 Grad kühlen Nacht war ein kräftiges Brausen zu hören, das bei der Varroa-Kontrolle schnell verschwand. Im Volk ist es war, was sich mit der Hand unter dem Gitter leicht prüfen lässt. Heute wurde der Fluglochkeil entfernt. Die Windel ist nun trocken und es ist kein auffälliges Brausen zu hören.
Das Volk hat einen (vollen) zweizargigen Brutraum und einen Honigraum über Absperrgitter zur Verfügung.

Der Imker ist in erster Linie Naturschützer (27.04.0221)

Hier ein Artikel (Webseite Imker Viersen) zum Umgang mit Wespen in Hausnähe. Imkern heißt auch, verantwortungsvoll mit allen Fluginsekten umzugehen.

Erste Ableger in Mini-Plus (28.04.2021)

Ableger Mini Plus mit energieautarken Temperatursensoren

Ableger in Mini Plus - Binen erkunden iher neue Umgebung. Kleines Flugloch gegen Räuberei

Abb. 9: Ableger in Mini Plus. Unten: Kleines Flugloch gegen Räuberei

Messung der Brutraumtemperatur in den Ablegern

Abb. 10: Erste Temeraturmessungen in den Ablegern mit netz- und energieautarkem Messaufbau. Die Messungen sind Bestandteil des Forschungsprojektes Biene40 (http://bieneviernull.de)

Aus den Völkern B2002 und B2009 habe ich zwei einzargige Mini Plus Ableger erzeugt. Die Ableger erhielten jeweils vier Brutrahmen mit Brut jeden Alters und Futterkranz sowie eine Futtertasche über zwei Rähmchen. In die Futtertasche kamen jeweils 250g Puderzucker. Das Flugloch ist als Schutz vor Räuberei und Wespen stark eingeengt (Abb. 9). Die Völkchen erhielten jeweils einen Temperatursensor in Oberträgerhöhe zwischen den Brutrahmen, die Messergebniss sind über das Internet beobachtbar (Abb. 10, 11).

Ableger von ...   Startgewicht Deckelfarbe Temperatursensor
B2002             4,95kg       braun       rot
B2009             4,55kg       blau        grün

Abb. 11: Tabelle mit Parametern der Bienenvölker

Wachsausbeute Mini-Plus (29.04.2021)

Wachs Ausbeite aus zwei Mini Plus Zargen zwölf Rähmchen 231g

Abb. 12: Eine Wachsplatte, erste Schmelzung, noch mit Verunreinigungen

Drohnenlarven erst eingefrohren und dann Dampfwachs geschmelzt. Nun dienen sie als Vogelküken-Futter

Abb. 13: Drohnen nach der Wachsschmelze. Ein Bisschen schmerzt es immer – es sind immerhin Lebewesen. Bei allen (notwendigen) Eingriffen am Bienenvolk sollte man davor den Respekt bewahren.

Im Rahmen der Varroa- und Schwarm-Prophylaxe habe ich aus Mini-Plus-Völkern insgesamt 12 Rähmchen mit vor allem verdeckelter Drohnenbrut, aber auch Pollen  und Arbeiterinnenbrut, entnommen. Die 12 Rähmchen füllen normalerweise zwei Mini-Plus-Zargen. Zunächst wanderten die Rähmchen in die Gefriertruhe, damit die Drohnenlarven nicht leiden müssen (Imker sein heißt auch Tierschützer sein). Mit dem Dampfwachsschmelzer ergaben Zwei Zargen Mini Plus 231g Wachs (Abb. 12). Die gedämpften Drohnenlarven (Abb. 13) dienen nun – weit abseits vom Bienenstand, um Räuberei zu vermeiden- als Futter für ein  Rotkehlchen-Küken. Das sollte ein Beitrag zum Respektvollen Umgang mit Lebewesen sein.

Umlarven (13.05.2021)

Eine inselbegattete Königin der Viersener Imker liefert die Larven für neue Bienenvölker. Das Umlarven ist hier separat beschrieben.

Völkervermehrung durch identische Aufteilung (24.05.2021)

Aus eins mach zwei. Schema der Aufteilung Mini-Plus-Volk

Abb. 14: Schemazeichnung der Aufteilung von Mini-Plus-Völkern

Ein starkes Volk habe ich auf zwei identische aufgeteilt (Abb. 14). Ein Experiment zur besonders einfachen Vorgehensweise bei der Völkervermehrung ist hier beschrieben.

Update 09.10.2021: Für 2022 ist geplant, diese Art der Völkervermehrung bei zweizargigen Mini Plus zu untersuchen. Hier gehts zum Versuchsplan.

Früh- und Hochsommer

Honigwaben auf dem Hochschuldach 26.05.2021

Auf dem Hochschuldach in Mönchengladbach sind die Bienen ungestört, stören niemanden, sind quasi keinem Varroadruck ausgesetzt und haben in den umliegenden Wohngebieten ein vielfältiges Nahrungsangebot. Während an anderen Stellen Völker gefüttert werden müssen, haben die Hochschulbienen ordentlich eingetragen und Bilderbuch-Honigwaben angelegt.

Mini Plus Honigwabe

Abb.15: Mini Plus Honigwabe mit 930 g Honig

Eine Mini Plus Honigwabe wiegt im Schnitt 1040g, abzüglich des Rähmchengewichts von 90 g und des Wachses von etwa 20 g ergibt das 930 g Honig (Abb. 15).

Ein schöner Beitrag zum Honig (Video) findet sich auf den Seiten der ARD.

Völkerverlust durch ertrinken (15.07.2021)

Die Flutkatastrophe in 2021 hat vielen Bienenvölkern an der Ahr das Leben gekostet, einigen auch am Niederrhein. So auch meinen Völkern in einem Retentionsbecken in Viersen. Den Bienen ging es auf dem idyllischen Gelände – von Futterknappheit abgesehen – bis zum Einsetzen der Starkregenfälle gut. Drei Völker waren dafür vorgesehen, Sensoren mit einer LoRaWan-Anbindung für das Projekt Biene40 (Projektbeschreibung: http://bieneviernull.de) aufzunehmen. Dazu standen Sie auf einem gut befestigtem, bauchhohen Holzgestell. Allerdings ist das Becken noch etwas tiefer. Durch den enormen Wasseranfall stieg der Wasserpegel so weit, dass die unterste Zarge der Mini-Plus-Einheiten überflutet wurden (Abb. 16, 17). Da die Beuten mit dem Holzgestell verzurrt waren, konnten sie auch nicht aufschwimmen. Durch den Verschluss der durch die Bienen gut abgedichteten Beuten von unten bekamen die Bienen der zwei stärkeren Völker keinen Sauerstoff mehr und sind erstickt. Der Verschluss der Beuten durch Wasser und Schlamm war nur kurz: Ein zahlenmäßig kleineres Volk hat zunächst diese Tortur überlebt, war aber so geschwächt, dass es dann nach Aufbrauchen seiner Vorräte auch nicht überlebt hat.

Ein Imkerfehler, der lehrt: Stelle Baumbewohner nicht bodennah in ein Gelände, das voll Wasser laufen kann. Nun muss der Stand für die LoRaWan-Tests wieder hergerichtet werden. Ein neues Holzgestell findet seinen Platz am Rand des Beckens, so dass die Bienen oberhalb des umgebenden Geländeniveaus stehen werden.

Flutopfer Bienen Mini Plus mit Absperrgitter

Abb. 16: So unschön sehen ertrunkene Bienen aus. Von unten hat sich die Mini Plus Zarge mit Wasser und Schlamm gefüllt.

Flutopfer Bienenwabe

Abb. 17: Eine Wabe aus dem überspülten Bienenstock

Winterfütterung (27.08.2021)

An manchen Standorten haben Bienen reichlich Futter eintragen können, so z.B. auf dem Hochschuldach der Hochschule Niederrhein. An anderen Standorten haben die Bienen, auch ohne Honigentnahme, schon jetzt nahezu alle Vorräte verbraucht. Mit Hilfe eines Adam-Fütterers oder einer zweizargigen Futtertasche gelingt das Auffüttern, auch die kleinen Mini-Plus-Völker haben keine Schwierigkeiten, in 24 Stunden 2,7 Liter Sirup umzusetzen (Abb. 18).

Bienen Beuten mit Adam Fütterer

Abb. 18:  Bienen am „Mobilfunkstand“, zwei davon mit Adam-Fütterer.

Herbst

Hornissen fangen und fressen Honigbienen (25.09.2021)

Im September gelang eine beeindrucken Videoaufnahme (hier der Link auf das youtube Video: Hornisse zerlegt Honigbiene https://www.youtube.com/watch?v=fe-HhrQsij4), wie eine Hornisse einen Honigbiene fängt und zerkleinert (Abb. 19). Interessant ist, dass die Hornisse lediglich den Torax der Honigbiene zusammenrollt und mitnimmt. Der Hinterleib wird abgeknipst und fallen gelassen.

Bild: Eine Hornisse zerlegt eine Honigbiene

Abb.19: Hornisse frisst Honigbiene

Futterpflanzen für Honigbienen locken viele Wildbienen und Schwebfliegen an (26.09.2021)

Bild: Schwebfliege auf Herbstaster

Abb. 20: Schwebfliege auf einer Herbstaster in Eintracht mit Carnica-Buckfast-Mischlingen

Goldene Schneckenhausbiene (Wildbiene)

Abb. 21: Wildbiene – vermutliche eine Goldene Schneckenhausbiene –  in der Nähe des blühenden Efeus auf einer Gartendekoration

Im Herbst blühen Aster und Efeu, aber auch Basilikum und Pfefferminz haben noch für Bestäuberinsekten attraktive Blüten. Die Honigbienen nutzen insbesondere noch die Pollenquellen, um ihre Winterbienen aufzufüttern. Jetzt zeigen sich die Vorteile eines Honigbienen-freundlichen Gartens auch für ganz andere Insekten. In der Nähe des Efeus und der Astern finden sich zahllose Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen sowie Schwebfliegen ein (Abb. 20, 21). Unterschiedliche Wespenarten profitieren auch – zum einen vom süßen Nektar, oder von den reichlich vorhandenen Beutetieren.

Fütterung beendet (04.10.2021)

Die Mini Plus Völker sind nun alle eingefüttert und die Fütterer werden nach und nach abgebaut. Ein Volk hat  schon begonnen, den Adam Fütterer zu bebauen (Abb. 22). Hier zeigt sich ein Nachteil: der beespace wird durch die Konstruktion des Adam-Fütteres überschritten. Ein Volk hat offensichtlich keinen Platz mehr, es sind noch etwa 2 Liter Sirup im Fütterer. Dazu kommt, dass durch das schöne Wetter und die Efeublüte zusätzlich Nektar zur Verfügung steht.

Bild: ein bebauter Adam Fütterer.

Abb. 22: Die Bienen haben den Adam Fütterer für Mini Plus schon in ihr Wabenwerk mit einbezogen.

Gemülldiagnose im Herbst (08.10.0221)

Für Untersuchungen im Frühjahr 2022 habe ich mehrere Völker „auf zweiZargen gedrückt“ und weitgehend identisch eingefüttert. Allerdings: Bienen – besser: das Bienenvolk oder der Bien – sind eigenständige Lebewesen und unterscheiden sich. Nicht zuletzt können Sie das an der unterschiedlichen Ausprägung des Gemülls (Abb. 23) sehen.

Bild: Meherer Mini Plus Varroa Schieber nebeneinander. Das Gemüll unterscheidet sich deutlich.

Abb. 23: Gemüll auf dem Varroa-Schieber. Das Brutnest ist über dem an der Seite angebrachten Flugloch, aber das Gemüll hat eine sichtbare unterschiedliche Qualität.

 

Weiterführende Quellen

Lernmaterial für Schulen. Von der Software-AG und der Aurelia Stiftung.

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