Imkern hier und anderswo

Bienen in einem Garten in Kranzegg. Aufgenommen im Sommer 2022, Claus Brell

Bienenhaltung, die Betriebsweisen und die Beutensysteme unterscheiden sich regional in Deutschland und im DACH-Raum. Mit „Imkern hier und anderswo“ erfahren Sie an einzelnen Beispielen, wie vielfältig die Imkerei aussehen kann.

Dieser Beitrag will unterschiedliche Bienenhaltung nur beschreiben, ggf. in Kategorien ordnen, aber keinesfalls bewerten. Die gerade im deutschsprachigem Raum polemisch geführte Diskussion darüber, was die „beste“ Beute und die „optimale“ Betriebsweise wäre, möge hier außen vor bleiben.

Stand 23.07.2022

Wie wohnen Bienen?

Im Alpenvorland findet man die gleichen gleiche Beutensysteme wie im Rheinland und am Niederrhein, aber auch völlig unterschiedliche Arten, Bienen unterzubringen. In den Alpen neigt man dazu die Bienen einzuhausen d.h. es gibt kleine Bauten – meist aus Holz – in denen dann die Beuten(1) untergebracht sind.

Bienenhaus im Allgäu

Abb.: Ein zweigeschossiges Bienenhaus im Allgäu. Gesehen am 15.Juli 2022 in Hirschbichl nahe Nesselwang.

Bild eines Bienenhauses in der Nähe des Rottachsees

Abb.:  Ein Bienenhaus in der Nähe des Rottachsees. Das Haus ist etwas größer und bringt auch noch Lager- oder Arbeitsraum unter. Zum Größenvergleich kann das MTB mit 29 Zoll Laufrädern dienen. Aufgenommen 16.07.2022

Detailaufnahme Bienenhaus nahe Rottachsee

Abb.: Detailaufnahme des Bienenhauses nahe Rottachsee

In Tirol sind häufiger kleine Unterstände anzutreffen. Sie beschatten die Beuten – meist Magazinbeuten – und schützen sie vor den gröbsten Witterungseinflüssen. Manchmal sind auch ganze Kisten um mehrere Beuten herumgebaut – quasi eine Art Tiny-Bienenhaus.

Abb.: Kleine Umhausung in Tirol. Über den Einfluglöchern sind farbige Symbole angebracht, damit die Bienen „Ihre“ Behausung wiederfinden und es weniger Verflug(2) gibt. Aufgenommen im Tannheimer Tal.

Bild Biennehaltung in Tirol

Abb.: Detailaufnahme der kleinen Umhausung in Tirol

 

Anmerkungen und Erläuterungen zum Imkern hier und anderswo

(1) Beute: Bezeichnung für eine Bienenwohnung für ein Bienenvolk. Während sich weltweit Langstroth-Magazine für die Bienenhaltung durchgesetzt haben, gibt es gerade in Deutschland eine Vielfalt an „Kisten“, in denen man Bienenvölker halten kann. Praktisch für den Imker sind Magazinbeuten, in denen Bienen ihre Waben in mobile Rähmchen bauen. Heideimker haben eine traditionelle Bienenhaltung in Strohstülpern aus Roggenstroh und Kuhdung. Auch Exoten wie dem Schiffer-Tree (

Abb. Schiffer-Tree verlinkt von einer Schweizer Seite. Dieser Beitrag will unterschiedliche Bienenhaltung nur beschreiben, nicht bewerten.

widmen die Deutschen Aufmerksamkeit.  Rähmchen und Beuten können unterschiedliche Abmessungen haben. Erwerbsimker nutzen gerne Dadant 12er mit einzargigem Brutraum und großen Rähmchen, für die Königinnenzucht und für Forschungszwecke (siehe http:://bieneviernull.de) eignet sie das Mini Plus System mit sehr kleinen Rähmchen. Dazwischen ist das Zander-Maß und Deutsch-Normalmaß angesiedelt.

(2) Verflug: Kennzeichnet das Verhalten von Bienen, die bei einer massierten Aufstellung von Völkern ihr Volk nicht wiederfinden und sich in eine Nachbarbeute einbetteln. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Parasiten (Varroa) oder Krankheitserreger (Nosema) ausgetauscht werden. Für den Imker ist das – bis auf Ausnahmesituationen – ein unerwünschtes Verhalten.

 

 

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