Vor knapp 20 Jahren war es technisch noch nicht ganz so einfach, Bilder aus dem Nistkasten ins Internet zu stellen … heute nimmt man einfach einen Raspberry Pi. Viele Millionen Bilder habe ich mittlerweile gesammelt, begonnen hat es so:
„Bildunterschrift:
Alle Vögel sind schon da…. und auch der Nachwuchs wird schon fleißig gefüttert. Neun kleine Meisen kann man in Willich-Schiefbahn mit Videotechnik beobachten. Spannend dabei: Die Eltern reichen erst untereinander das Futter von Schnabel zu Schnabel weiter.
High-Tech im Nistkasten
Meisen-Neunlinge in Schiefbahn
Hätten Sie es gewusst? Bis zu 11 Eier legt das Blaumeisen-Weibchen. Die 9 geschlüpften Küken können schon nach 3 Tagen piepsen. Von morgens 7:00 bis abends 20:00 geht es ohne Pause Nest ein, Nest aus. Die Meiseneltern sind bei der Brutpflege sehr kooperativ. Während die Mutter die zuerst nackten Küken wärmt, holt der Vater kleine grüne Raupen. Die Mutter stopft das Futter in die gierigen Schnäbel der kleinen Vögelchen. Manches geht allerdings auch in den eigenen Magen der Vogeleltern.
„Solche Beobachtungen kann jeder machen“, meint Claus Brell, Tüftler und Hobby-Ornithologe aus Schiefbahn. „Schon für unter 100 € lässt sich mit einer Infrarot-Überwachungskamera aus dem Baumarkt, einem guten Mikrofon und ein paar Bauteilen aus dem Elektronikladen ein Standard-Nistkasten zur Forschungsstation aufrüsten.“ Wer dann noch einen PC mit TV-Karte oder einen Videorecorder hat, kann verblüffende Aufnahmen selber machen. Der Vorteil dieser Technik: die Infrarotkamera funktioniert auch nachts.
Neben beeindruckenden Aufnahmen des Familienlebens der Meisen liefern Tausende von Einzelbildern auch interessante statistische Daten. So verlässt das Meisenweibchen ihr Gelege morgens zum ersten mal immer im gleichen Zeitraum – nahezu unabhängig von der Uhrzeit des Sonnenaufgangs. Die Eier werden alle halbe Stunde gewendet und umsortiert. Ebenso die frisch geschlüpften Küken, die noch Schwierigkeiten haben, sich eigenständig im Nest zu bewegen.
Nach 3 Tagen bekommen die Kleinen ihre ersten Federn. Jetzt gehen beide Eltern auf Wurmfang und lassen ihre Küken auch schon einmal längere Zeit allein. Bald kommen Erdnüsse und größere Käfer auf den Speiseplan. Meist können die Küken die großen Stücke aber noch nicht schlucken. Widerwillig lassen sie sich die Vögelchen dann die Brocken von den Eltern wieder aus dem Schlund ziehen.
Die Meisen-Toilette ist weniger appetitlich: Die Küken recken ihr Hinterteil in die Höhe und sondern linsengroße Kotpillen ab. Solange die Küken klein sind, werden die Pillen von der Meisenmutter sogar gefressen. später transportiert sie die Überreste aus dem Nistkasten, weit weg, damit die Katzen die Nistgelegenheit nicht anhand der Exkremente ausfindig machen.
Dar Ausflug der Meisen steht kurz bevor. Aktuelle Videos findet man unter (Anmerkung 2022: Webadresse gibt es schon lange nicht meht http://www.event2you.de.) Auf den Internetseiten sind Ton und Bildaufnahmen aus zwei Jahren Meisenbeobachtung zusammengestellt, ebenso Hinweise, wie man einen Nistkasten umbaut.“