Wie schreibe ich ein Exposé?

Mit einem Exposé beginnt eine wissenschaftliche Arbeit, eine größere Hausarbeit oder eine Abschlussarbeit. Der Beitrag zeigt, worauf bei der Erstellung eines Exposés zu achten ist.

16.03.2024

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Was ist ein Exposé?

Das Exposé ist ein frühes und wichtiges Dokument im Rahmen Ihrer Hausarbeit oder Abschlussarbeit. Insbesondere gilt es als wichtig für wissenschaftliche Arbeiten, beispielsweise eine Dissertation: „Es ist das zentrale Dokument einer jeden Bewerbung und der Beleg für Ihre wissenschaftliche Eignung: Das Exposé. Im Forschungsexposé stecken Sie auf zehn bis fünfzehn Seiten die Grenzen Ihres Dissertationsprojektes ab, legen einen Zeitplan fest und leisten wichtige Vorarbeit für eine erfolgreiche Promotion.“ (Wilbers 2013). Aber auch für eine Hausarbeit im Rahmen eines Moduls im Master sowie die Anfertigung einer Bachelorarbeit oder Masterarbeit, ist das Exposé quasi das Aushandeln des Inhalts der Arbeit zwischen Studierenden und Betreuer. Schon beim Verfassen des Exposés merken Sie, ob Sie „für das Thema brennen“ oder sich lieber einem anderen Thema zuwenden. Zudem hilft Ihnen das Schreiben eines Exposés dabei, sich darüber bewusst zu werden, was genau Sie in Ihrer Arbeit machen wollen. „Oftmals bringt erst die Anforderung, die eigenen Gedanken schriftlich zu formulieren, die notwendige Systematisierung der Ideen und Klarheit der Argumentation hervor und bietet damit einen hervorragenden Einstieg in den Arbeitsprozess.“ (Kersken 2009)

Das Exposé als persönliches Projektmanagement

Das Exposé ist die Basis für ein effizientes Projektmanagement bei Abschluss- oder Hausarbeiten und beschreibt das Rohkonzept Ihrer geplanten (wissenschaftlichen) Arbeit. Dabei orientiert sich das Exposé an folgenden Punkten:

  • Welche Fragestellung wird untersucht?
  • Welcher theoretische Ansatz wird genutzt?
  • Welche Quellen werden ausgewertet?.

Bestandteile eines Exposés

Einige Bestandteile dürfen in keinem (Forschungs-)Exposé fehlen:

1 Beschreibung des Themas und der Inhaltsdomäne

Hier definieren Sie die leitende Fragestellung und Zielsetzung Ihres Vorhabens. Neben einer thematischen Abgrenzung sind vor allem die Einordnung in die Forschungslandschaft (Stand der Technik, Stand der Forschung) entscheidend. Sie können beschreiben, wo Sie die bestehende Lücke in der Forschung oder im Stand der Technik sehen, warum das Thema Relevanz hat und gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die von Ihnen aufgeworfene Fragestellung zu untersuchen.

In einem Unterabschnitt „Motivation“ können Sie schreiben, warum gerade Sie das Thema bearbeiten wollen und /oder warum Sie besonders für das Thema ausgewiesen sind.

Die erste Formulierung von Hypothesen kann ein Bestandteil des Exposés sein.

2 Die Methoden, die Sie in der Arbeit einsetzen wollen

Überlegen Sie sich, welche Methoden (oder Theorien) Sie verwenden wollen. Begründen Sie Ihre Vorgehensweise. Begriffe, die Sie verwenden, sollten Sie hier klar abgrenzen. Theorien und Methoden erfinden Sie in den meisten Fällen nicht neu. Eine Recherche, wie andere Forscher in den letzten Jahren ähnliche Fragestellungen angegangen sind, ist eine wichtige Voraussetzung, Sie sollten sich im Exposé sich auf diese Arbeiten beziehen. (Das ist ein wesentliches Merkmal wissenschaftlichen Arbeitens.)

3 Gliederung und Zeitplan

Zum Exposé gehören Gliederung und Zeitplan. Natürlich ist das zu diesem Zeitpunkt lediglich ein erster Plan,  denn Sie wissen nicht, welche Überraschung auf Sie warten. Besser einen Plan haben und ggf. den Plan ändern als planlos starten. Wenn Sie Hypothesen haben, entwickeln Sie ein Konzept mit Arbeitsschritten zur Beantwortung Ihrer Fragestellung bzw. zur Überprüfung Ihrer Hypothesen (Liste der Arbeitspakete). Auch hier ist es sinnvoll, eher konservativ vorzugehen und sich an dem zu orientieren, was andere in der Vergangenheit geleistet haben.

4 Format

Oft gibt die Intitution (Fachhochschule, Universität) das Format vor und stellt Ihnen einen Dokumentenrohling bereit. Beginnen Sie mit einem Deckplatt oder Abschnitt, auf dem Informationen zu Ihrer Person (Name, Geburtsdatum, Email-Adresse, Anschrift, Telefonnummer, Matrikelnummer) sowie ein vorläufiger, aussagekräftiger Titel des Projekts stehen. Im Inhaltsverzeichnis auf der nächsten Seite folgt eine Übersicht über Ober- und Unterpunkte des folgenden Exposés. Wenn nicht vorgegeben, achten Sie auf ein einheitliches Layout (Schriftart, Zeilenabstand) sowie Angabe von Seitenzahlen. Überprüfen Sie ständig die Orthographie und Grammatik, ein Prüfer unterstellt bei ungenügender Form auch einen ungenügenden Inhalt.

5 Quellenangaben

Jedes Forschungsexposé endet mit einer Bibliographie der im Text zitierten Quellen. Im Idealfall haben Sie diese Bücher und Aufsätze nicht nur schon identifiziert sondern auch bereits teilweise gelesen.

6 Dont’s und No Gos

Folgendes hat in einem Exposé nichts zu suchen. Nehmen Sie die Auflistung als Negativ-Checkliste, um Ihr Exposé selber vor Abgabe noch einmal kritisch zu prüfen:

( ) keine explizite Selbstbeweihräucherung.

( ) keine langen Schachtelsätze.

( ) kein lockerer Umgangston, sondern möglichst wissenschaftliche Ausdrucksweise (manchmal ergibt das kein schönes Deutsch)

( ) keine Tippfehler.

( ) keine Grammatikfehler.

Anhang

Quellen

Kersken, Michael (2009):   Anleitung zur Erstellung eines Exposees – Zur systematischen Planung einer Haus- oder Abschlussarbeit,https://www.uni-due.de/imperia/md/content/politik/anleitung_exposee.pdf, abgerufen am 18.09.2016

Wilbers, Christian:  Bewerben an einer Graduiertenschule: Das Forschungsexposé, https://www.academics.de/wissenschaft/bewerben_an_einer_graduiertenschule_das_forschungsexpos_56850.html, abgerufen am 01.02.2016

 

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