Vor- und Nachteile der Weiselprobe

Entwickelt sich im Frühjahr ein Bienenvolk nicht wie erwartet, sind keine Stifte und keine offene Brut im Bienenstock, kann eine verloren gegangene Königin die Ursache sein. Imkerkollegen raten dann zu einer Weiselprobe. Die Vor- und Nachteile der Weiselprobe werden in diesem Beitrag beleuchtet.

17.03.2024

Was ist eine Weiselprobe?

Die Weiselprobe ist eine anerkannten Methode, die zeigt, ob das Volk noch eine Königin hat. Dazu hängt man eine Wabe mit frischen Stiften und junger Brut in den Brutraum des verdächtigen Volkes. Ziehen sich die Bienen Nachbeschaffungszellen (Weiselprobe positiv), war keine Königin im Volk. Ziehen sich die Bienen keine Nachbeschaffungsszellen (Weiselprobe negativ), glauben die Bienen, dass sie noch eine Königin haben.

Verdachtsmomente auf Weisellosigkeit

Folgende Umstände weisen darauf hin, dass ein Bienenvolk ggf. weisellos ist:

  • Bienen sind bei der Durchsicht sehr unruhig und weniger wabenstet als gewohnt
  • Das Volk schrumpft zusehends von Durchsicht zu Durchsicht (Ausnahme im Herbst)
  • Das Volk macht im Frühjahr keine Anstalten einer „Durchlenzung“
  • Es sind keine Stifte und keine offene Brut zu sehen.

Vor- und Nachteile der Weiselprobe

Vorteile

  1. Die Methode ist recht sicher, was den Nachweis einer Königin im Stock angeht. Versuchen die Bienen, einen neue Weisel nachzuziehen, ist keine Königin im Stock.
  2. Die Methode erspart das Suchen der Königin – und damit eine für das Volk belastende Prozedur, bei der ggf. alle Rähmchen gezogen und intensiv untersucht werden.

Nachteile

  1. Es wird am Stand ein zweites Volk mit jüngster Brut benötigt.
  2. Das zweite Volk, dem die Brutwabe entnommen wird, wird ebenfalls belastet.
  3. Die Methode zeigt nur an, ob eine Königin im Volk ist. Sie zeigt nicht an, ob eine Königin fehlbrütig ist. Die Methode klärt nicht, ob es eine unbegattete oder begattete Königin, eine Afterweisel oder eine kranke oder beschädigte Königin, die keine Eier mehr legen kann.

Fazit

Eine Weiselprobe kann vor Einweiselung einer neuen Königin die Sicherheit über den „Weiselzustand“ eines Volkes erhöhen. Die Weiselprobe hat eine „Negativ-Falsch“ Wahrscheinlichkeit, heißt, das Volk hat eine fehlbrütige Königin

Anhang zur Vor- und Nachteile der Weiselprobe

Quellen

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (o.J) Beurteilung der Königinnensituation. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/ist_das_volk_weiselrichtig.pdf

Worm, Marek (2023) Weiselprobe: Hat mein Volk eine Königin? In: bienen&natur https://www.bienenundnatur.de/imkerpraxis/imkertechnik/weiselprobe-hat-mein-volk-eine-koenigin-834

Glossar

Durchlenzung

Die Phase zwischen Winterruhe und dem Beginn der Obstblüte nennen Imker Durchlenzung, sie bezeichnent die Zeit im Frühjahr vom Ende der Winterruhe bis etwa zum Aufsetzen des Honigraums. Auch kennzeichnet es auch den Umfang der Bau- und der zunehmenden Bruttätigkeit der Bienen.

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