digital imkern – Temperaturüberwachung im Honigraum

Mit Temperatursensoren lässt sich nicht nur der Brutraum eines Bienenstocks überwachen. Der Temperaturverlauf über die Zeit im Honigraum liefert ebenso wertvoller Erkenntnisse. Im Folgenden finden Sie Anwendungsfälle für die Temperaturüberwachung im Homigraum.

Stand 31.08.2023, ENTWURF

Erkennung von Problemen mit der Bienenflucht

Normalfall

Eine Bienenflucht zwischen Honigraum und Brutraum gesetzt. Der Honigraum ist dann nach etwa 24 Stunden bienenfrei. Ein Temperatursensor im Honigraum zeigt das durch eine abfallende Temperatur an. Der Temperaturabfall ist dadurch bedingt, dass weniger Bienen zur Wärme im Honigraum beitragen und die Temperatur sich mehr der Außentemperatur nähert.

Problemfall

Es gibt nun Fälle, in denen eine Bienenflucht nicht funktioniert. Ursachen dafür können sein:

Alle Fälle sind ein Grund, nach dem Rechten zu sehen und den Bienenstock zu inspizieren. Die Problemfälle kündigen sich durch einen unerwarteten Temperaturverlauf über die Zeit an. Bleibt die Temperatur gleichbleibend hoch, so haben die Bienen aus einem der vorgenannten Gründe den Brutraum nicht verlassen.Ist die Temperatur um 35°C, st damit zu rechnen, dass die Königin in den Honigraum gelangt ist und es zu wärmende Brut im Honigraum gibt. Bienen verlassen normalerweise ihre Brut nicht.

Grafik des Temperaturverlaufs im Honigraum mit Binenflucht - Brut im Honigraum

Abb. : Temperaturverlauf über vier Tage außerhab (blau) und innerhalb des Honigraums. am 28.08.2023 um 8 Uhr erfolgte der Umbau mit Bienenflucht. Die Innenraumtemperatur ist von vornherein für den Honigraum zu hoch und nimmt auch mit der Zeit nicht ab – ein Indiz für bebrütete Waben oberhalb der Bienenflucht. Am 31.08.2023 wurde die Beute „aufgeräumt“ und die Brutwaben aus dem Honigraum in den Brutraum gesetzt, Die Temperatur fällt sofort ab und folgt der Außentemperatur.

Anhang

Glossar

Bienenflucht

Eine Bienenflucht ist eine Vorrichtung, die temporär zwischen Brutraum und Honigraum eingesetzt wird. Die Bienenflucht ist eine Art Einbahnstraße für Bienen. Sie dient dazu, dass Bienen den Honigraum verlassen und in den Brutraum gehen. Durch die Bienenflucht finden die Bienen nicht in den Honigraum zurück. Dadurch wird der Honigraum nach wenigen Stunden bienenleer. Dann kann ohne viel Aufwand Honig entnommen werden.
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Bienenstock

Ein Bienenstock ist eine für Honigbienen (Apis mellifera) geschaffene Struktur, in der sie leben, Nahrung sammeln, Brut aufziehen und Honig produzieren. Der Bienenstock besteht aus der sogenennten Beute und dem darin befindlichen Bienenvolk. Das Bienenvolk besteht aus vielen tausend Arbeiterinnen, einer Königin und ein Teil des Jahres mehrere hundert Drohnen. Die Bienen können die Temperatur im Bienenstock konstant hoch halten. Im Brutbereich bevorzugen die Bienen eine Temperatur von 35°C. Im bereich, wo die Bienen Honig lagern, ist die Temperatur geringer.

Honigraum

Der Honigraum befindet sich normalerweise oberhalb des Brutraums, der für die Aufzucht der Bienenbrut (Eier, Larven und Puppen) verwendet wird. Der Honigraum ist vom  Brutraum durch ein Gitter getrennt. Diese Gitter erlauben den Bienen, durchzugehen, verhindern jedoch, dass die Königin vom Brutraum in den Honigraum gelangt und dort Eier legt. Dadurch bleibt der Honigraum – i.d.R. -frei von Brut, und der Honig ist sauberer und einfacher zu gewinnen.

 

Autor und Lizenz

Autor: Prof. Dr. rer. nat. Claus Brell, aktuelle Projekte: Biene40AI4Bee
Lizenz: CC BY 
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