„mobile first“ – auch bei e-Learning Angeboten

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Abb: IT-Sicherheit lernen mit dem Handy

Abb.: Mit dem Smartphone Online-Lernangebote nutzen (mobile first)  – hier ein Demoangebot zur Informationssicherheit auf http://cbrell.de/projekt/securityliteracy/orep/

Im Oktober 2016 soll weltweit die Nutzung des Interenet via Smartphone den Zugang über Desptop-Rechner erstmals überholt haben, so zumindest laut einer Studie des Unternehmens StatCounter (51 % Prozent der über 15 Milliarden Views auf 2,5 Millionen Webseiten wurde von Mobilgeräten aus initiiert) [1].

Unabhängig davon, ob diese Studie auch für Deutschlad repräsentativ ist, ist plausibel, dass e-Learning-Angebote nicht nur den mobilen Zugang berücksichtigen sollten, sondern dass es sinnvoll ist, e-Learning-Angebote sogar primär auf den Zugang mit dem Smartphone auszurichten.  Für browserbasierte Angebote heißt das: Responsive Webdesign fürs e-Learning.

Davon profitieren insbesondere sogenannte Microlearning- Lerneinheiten.  Diese Lerneinheiten werden von Studierenden oft in „Leerzeiten“, so z. B. in der Bahn auf dem Weg zur Hochschule oder in Pausenzeiten, aufgerufen. Unter Microlearning kann „im weitesten Sinne […]  das Lernen mit Microcontent, also mit kleinen und kleinsten Lerninhalten, verstanden werden“ [2]. Nutzen Studierende diese Angebote mobil, so spricht man von mobile learning: „Mobile Learning beschreibt Szenarien, bei denen der Lernende selbstbestimmt durch den Einsatz mobiler Endgeräte flexiblen (orts- und zeitunabhängigen) Zugriff auf kontextbezogene, digitale Lerninhalte hat“ [3]. Insbesondere die Kombination aus Micro- und Mobile Learning bietet vielfältigeEinsatzpotenziale.

08.02.2024

Bedeutung für die Gestaltung von „mobile first“-Lernangeboten

Das „schöne Design“ rückt bei der Gestaltung von online-Lerneinheiten in den Hintergrund. Es geht nicht darum, die Rezipienten zu einem Kauf zu bewegen, sondern für einen Lernvorgang ein angenehmes Nutzungserlebnis zu ermöglichen. Das wird möglich mit der Orientierung an einfachen Gestaltungsregeln:

  1. Biete soviel Orientierung und Übersicht in der Darstellung (.. auf dem mobilen Device) wie möglich.
  2. Melde den Nutzenden zurück, was das System gerade für sie tut („Nutzerbeglückung“)
  3. Vermeide schmückende Elemente, die nicht zum Inhalt oder der Orientierung beitragen.
  4. Wähle Farben und Kontraste in Kombinationen, die auch Menschen mit Einschränkungen des Sehsystems mit einschließen.
  5. Wähle kurze Sätze, die mit einem Blick auf dem (kleinen) Bildschirm zu erfassen sind.
  6. Wähle verständliche Sätze, die auch von Menschen ohne geisteswissenschaftlichem Studium erfassbar sind.
  7. Vermeide Pictogramme, die mehrdeutig sein können – eine knappe Textannotation kann besser sein als Bildchen.
  8. Setze voraus, dass Nutzende keine Lust haben, ein System zu lernen – es geht nur um den Content.

Bei der Gestaltung lässt sich viel von Computerspielen lernen (siehe Shell 2016)

 

Anhang

Quellen

  1. Conrad Tech Ticker vom 04.11.2016 „Mobile Internetnutzung weiter auf dem Vormarsch“
  2. Breitner, Michael, Nadine, N., & König, C. (2011). Microlearning in der berufsbegleitenden Fort- und Weiterbildung. PERSONALFÜHRUNG. Abgerufen von http://www.dgfp.de/wissen/personalwissen-direkt/dokument/86216/herunterladen
  3. Maske P (2012) Mobile Applikationen 1; Interdisziplinäre Entwicklung am Beispiel des Mobile Learning.Gabler Verlag, Wiesbaden. Zitiert in Decker, J., Wesseloh, H., & Schumann, M. (2015). Anforderungen an mobile Micro Learning Anwendungen mit Gamification-Elementen in Unternehmen. HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik, 52(6), 851–865. https://doi.org/10.1365/s40702-015-0179-4
  4. Shell, Jesse (2016) Die Kiunst des Game Designs

Glossar

User Experience (UX)

Als User Experience (UX) wird allgemein die Erfahrung bezeichnet, die Nutzerinnen und Nutzer mit einem Produkt machen. Im Deutschen wird der Begriff daher auch mit „Nutzungserlebnis“ übersetzt. UX beschreibt, wie die Qualität eines Produktes erlebt und bewertet wird. UX spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Websites und mobilen Anwendungen. Bei der Gestaltung von Inhalten spielt daher das sogenannte „UX Design“, „Experience Design“ oder „User Centered Design“ eine entscheidende Rolle, das die Nutzerinnen und Nutzer in den Mittelpunkt stellt und auf einem möglichst ganzheitlichen Gestaltungsansatz beruht. Bestandteile von UX sind unter anderem Usability und Accessibility.

Autor und Lizenz

Autor: Prof. Dr. rer. nat. Claus Brell, aktuelle Projekte: Biene40AI4Bee
Lizenz: CC BY

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