Wie überleben Bienen den Imker-Urlaub? Insbesondere Mini-Plus-Völkchen sind im Futterverbrauch etwas volatiler und benötigen ständige Zwendung – so die Meinung einiger Imkerkollegen. Allerdings möchte ich mich von den Bienen nicht von meinen Alpen-Bergtouren abhalten lassen. In den letzten Jahren ist so ein Futter-Versorgungskonzept entstanden, dass eine Abwesenheit auch von mehr als fünf Wochen erlaubt und mit dem die Bienen in Mini Plus gut zurecht kommen..
21.08.2024
Ausgangslage
Meine Bienen dienen nicht der Honigbewirtschaftung, sondern nur dem Erkenntnisinteresse (digitales Bienenstockmonitoring) und es soll ihnen gut gehen. Mit Pollen können sich die Bienen – auch Ableger – im urbanen Raum versorgen. Alle Völker haben Mitte Juli eine sehr geringe oder keine Varroalast. Es bleibt, eine Wasserversorgung und eine Kohlehydratversorgung für eine ggf. trockene und/oder trachtarme Zeit bereitzustellen. Das gelingt mit im Schatten bereit gestellten Wasserkübeln, die mit Schwimmpflanzen belebt sind, und eine Futtergabe in Abhängigkeit vom Volkszustand.
Wasserversorgung
An jedem Stand ist im Schatten außerhalb der Flugrichtung ein Wasserkübel aufgestellt. Der Wasserkübel steht immer dort und wird ständig voll gehalten. Regen sorgt für nährstoffarmes Wasser im Kübeln so dass sich Wasserlinsen als Verdunstungssperre ansiedeln können (Abb. 1).
Abb. 1: Wasserkübel mit Wasserlinsen
Zuckerversorgung
Es hat sich eine dreistufige Versorgung je nach Volkszusatnd bewährt:
- Stabile und gut entwickelte Volker mit ordentlichen Futterkränzen z.B. auf zwei Zargen Mini Plus Überwinterung (22 Rähmchen) erhalten eine Zweier-Futtertasche mit Kristallzucker, das sind 1,25 kg. Den sind sie in der Lage über 4-5 Wochen abzunehmen, da der Zucker immer wieder durch die hohe Luftfeuchtigkeit befeuchtet wird.
- Gut entwickelte Ablege mit zwei Mini Plus Bruträumen und einem Mini Plus Honigraum über Absperrgitter bekommen einen Adam Fütterer mit Zuckerwasser 1:1 entsprechend 2 kg Zucker (Abb. 2)
- Kleinere Ableger mit weniger als zwei ausgebauten Brutzargen erhalten in der oberen Zarge eine Zweier-Futtertasche mit Apifonda, das entspricht etwa 1,5 kg Zucker.
Abb. 2: Mini Plus Völkchen mit zwei Styro-Brutzargen (12 Rähmchen) und eine Styro-Honigzarge (6 Rähmchen). Darauf steht der Holz-Adam-Fütterer. Auf den Styropor-Deckeln liegen schwere 30×30 Beton-Gehwegplatten. Das mindert Geräusche durch Regen oder landende Vögel in der Beute. Zudem hat der Specht an Styrobeuten mit den Betonsteinen gefühlt weniger Interesse
Quellen und weiterlesen
Mini Plus Bienenvölker in der Trachtlücke füttern
Imkern in Mini Plus – Übersicht der Beiträge von Claus Brell
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (o.J.) Fütterung von Bienenvölkern. https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/fuetterung_.pdf, abgerufen am 10.09.2021