Ein Raspberry-Image mit dd auf SD-Karte brennen gelingt auf Apple Geräten unter Mac-OS mit dem Terminal – also bordeigenen Mitteln auf der Kommandozeile. Damit sind Sie unabhängug davon, dass irgendwelche Zusatzprogramme bei späteren Mac OS Updates ggf. nicht mehr funktionieren. Als Klickvariante können Sie alternativ Balena Etcher einsetzen, das gibt es für alle Betriebssysteme.
Stand 12.10.2023
Zitieren: Brell, Claus (2022) Raspberry-Image mit dd auf SD-Karte brennen auf Mac OS. Online Ressource, abrufbar unter https://cbrell.de/blog/raspberry-image-mit-dd-auf-sd-karte-brennen-im-terminal-auf-mac-os/
Grundsätzlicher Ablauf
Das Brennen des Images geschieht in nur drei Schritten:
- Stecken Sie die Micro-SD-Karte mit Karten-Adaper und Lesegerät in Ihren Mac.
- Finden Sie die Laufwerksbezeichnung heraus.
- Trennen Sie einen ggf. eingebundenen Partition auf der SD-Karte (SD-Karte „aushängen“)
- Brennen Sie das Image
Laufwerksbezeichnung herausfinden
Geben Sie im Terminal ein
df -h
Sie sollten eine Ausgabe sehen ähnlich wie
Filesystem Size Used Avail Capacity iused ifree %iused Mounted on /dev/disk1s1s1 932Gi 8.2Gi 148Gi 6% 348618 1548966960 0% / devfs 191Ki 191Ki 0Bi 100% 662 0 100% /dev /dev/disk1s3 932Gi 2.1Gi 148Gi 2% 2266 1548966960 0% /System/Volumes/Preboot /dev/disk1s5 932Gi 1.0Gi 148Gi 1% 1 1548966960 0% /System/Volumes/VM /dev/disk1s6 932Gi 7.0Mi 148Gi 1% 18 1548966960 0% /System/Volumes/Update /dev/disk1s2 932Gi 771Gi 148Gi 84% 2297954 1548966960 0% /System/Volumes/Data map auto_home 0Bi 0Bi 0Bi 100% 0 0 100% /System/Volumes/Data/home msdos://disk2s1/NO NAME 15Gi 128Ki 15Gi 1% 1 0 100% /Volumes/NO NAME
Der Eintrag, der mit der Größenangabe (hier 15 GB SD-Karte mit verwendeter FAT32 Partition und Namen „NO NAME“) gut zu Ihrer Karte passt, ist der richtige. Die SD-Karte ist hier unter dem Namen „disk2“ eingehangen.
Alternativ gelangen Sie an diese Information mit dem Aufruf
diskutil list
Der Aufruf liefert
/dev/disk0 (internal, physical): #: TYPE NAME SIZE IDENTIFIER 0: GUID_partition_scheme *1.0 TB disk0 1: EFI EFI 314.6 MB disk0s1 2: Apple_APFS Container disk1 1.0 TB disk0s2 /dev/disk1 (synthesized): #: TYPE NAME SIZE IDENTIFIER 0: APFS Container Scheme - +1.0 TB disk1 Physical Store disk0s2 1: APFS Volume Macintosh HD 8.8 GB disk1s1 2: APFS Snapshot com.apple.os.update-... 8.8 GB disk1s1s1 3: APFS Volume Macintosh HD - Data 828.1 GB disk1s2 4: APFS Volume Preboot 2.3 GB disk1s3 5: APFS Volume Recovery 1.1 GB disk1s4 6: APFS Volume VM 1.1 GB disk1s5 /dev/disk2 (external, physical): #: TYPE NAME SIZE IDENTIFIER 0: FDisk_partition_scheme *15.9 GB disk2 1: Windows_FAT_32 NO NAME 15.9 GB disk2s1
In diesem Falle heißt die SD-Karte disk2. Haben Sie noch weitere Speichermedien angeschlossen, kann auch eine andere Bezeichnung, z.B. disk3, erscheinen.
SD-Karte aus dem Dateisystem aushängen
Die SD-Karte hängen Sie nun mit den weiter oben gewonnenen Informationen aus. Geben Sie im Terminal ein
diskutil unmount /dev/disk2s1
Sie sollten ein Ausgabe herhalten ähnlich
Volume NO NAME on disk2s1 unmounted
Image mit mit dd auf SD-Karte „brennen“
Mac OS ist ein Unix-artiges Betriebssystem und hat das Unix-Tool dd. Mit dd können Sie die SD-Karte in eine Datei sichern und , wenn Sie wollen, eine Datei auch wieder auf eine SD-Karte „brennen“.
Der Aufruf dazu ist
sudo dd if=b40-beeTSnd200509-221112.img of=/dev/disk2 bs=4M
Der Dateiname 40-beeTSnd200509-221112.img ist der Name meines Images – Sie werden einen eigenen Dateinamen gewählt haben.
Der Kopierprozess dauert eine Weile. Ob dd noch läuft können die in einem zweiten Terminalfenster kontrollieren mit dem Aufruf
top
Nach Abschluss des Kopierprozesses zeigt dd Ihnen die benötigte Zeit an mit
3798+1 records in 3798+1 records out 15931539456 bytes transferred in 1779.772947 secs (8951445 bytes/sec)
Anhang
Glossar
Raspberry Pi
Ein Raspberry Pi ist ein kleiner, kostengünstiger Einplatinencomputer, der von der Raspberry Pi Foundation entwickelt wurde. Dieser Miniaturcomputer war ursprünglich für Bildungszwecke gedacht, um Menschen den Zugang zur Informatik und zum Programmieren zu erleichtern.
Hardware: Die Platine des Raspberry enthält einen Prozessor, Arbeitsspeicher, USB- und HDMI-Anschlüsse sowie GPIO (General Purpose Input/Output)-Pins, die es ermöglichen, den Raspberry Pi mit anderen elektronischen Komponenten zu verbinden. Das Betriebssystem und die Daten speichert der Raspberry auf eine SD-Karte.
Betriebssystem: Der Raspberry Pi kann mit verschiedenen Betriebssystemen betrieben werden, vor allem Raspbian (heute Raspberry Pi OS ), eine speziell angepasste Version von Debian-Linux. Es stehen jedoch auch andere Betriebssysteme zur Verfügung, darunter Ubuntu, Windows 10 IoT Core (eher eine Machbarkeiststudie) und weitere.
Anwendungsbereiche: Raspberry Pi kann in vielen Anwendungsbereiche eingesetzt werden:
Mediacenter (z.B., als Basis für Kodi)
Retro-Spielekonsole (z.B., mit Emulatoren)
Webserver
Heimautomatisierung und IoT (Internet of Things)
Robotik und Steuerung von Hardwareprojekten
Bildverarbeitung und maschinelles Lernen (deep learning, KI, Tensor Flow Lite, YOLO und Darknet …)
Die Raspberry Pi Foundation ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die sich dafür einsetzt, das Verständnis für Informatik und Programmierung zu fördern, insbesondere in Schulen und Bildungseinrichtungen. Sie entwickelt und verkauft Raspberry Pi-Computer.
SD-Karte
Eine SD-Karte (Secure Digital Card) ist ein Speichermedium, das in vielen elektronischen Geräten verwendet wird. SD-Karten gibt es in verschiedenen Formfaktoren, darunter die Standard-SD-Karte, die Mini-SD-Karte und die Micro-SD-Karte. Eine SD Karte benötigt i.d.R. ein Lesegerät im Gegensatz zum USB-Stick, der lediglich einen USB-Anschluss benötigt.
Eine SD-Karte kann über SPI direkt von einem Microcontroller über die GPIO angesprochen werden.
Die Haltbarkeit von Flash-Speichermedien wie SD-Karten (und auch USB Sticks) ist begrenzt und wird in Schreibzyklen gemessen. Ein Schreibzyklus bezieht sich auf das vollständige Überschreiben aller Daten auf dem Speichermedium. Die Qualität des Flash-Speichers und die verwendete Technologie können die Haltbarkeit erheblich beeinflussen. MLC (Multi-Level Cell) und SLC (Single-Level Cell) NAND-Speicher sind tendenziell haltbarer als TLC (Triple-Level Cell) NAND, da sie eine höhere Anzahl von Schreibzyklen unterstützen.
Beim Einsatz von SD-Karten in IoT-Devices sollte darauf geachtet werden, dass die Anzahl der Schreibzugriffe minimiert wird. Ebenso ist zu verhindern, dass während eines Schreibzugriffs die Versorgungsspannung ausfällt. Eine SD Karte ist kein Safe.
Quellen
Raspberry Pi SD Karte mit dd sichern im Terminal auf Mac OS
Downloadseite Balena Etcher: https://etcher.balena.io/
Author und Lizenz
Autor: Prof. Dr. rer. nat. Claus Brell, aktuelle Projekte: Biene40, AI4Bee
Lizenz: CC BY
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