Imkerei ist nirgends gleich. Selbst im deutschsprachigen Raum unterscheiden sich Betriebsweisen je nach klimatischen Verhältnissen und „Historie“ der Imkerei in einem Gebiet. Im alten Land, in der Heide, am Niederrhein und in den Alpen finden Bienen ganz unterschiedliche Bedingungen vor, auf die Imker reagieren. Der Beitrag „Imkern in Südtirol“ zeigt Stimmungsbilder aus insbesondere dem Meraner Land. Durch viele Wander- und Mountainbike-Exkursionen und Gesprächen mit dort ansässigen Imkern werden seit 2017 diese Impressionen gesammelt – und sollen so zur Ergänzung der Sichtweisen eines Niederrhein-Imkers dienen.
Das Titelbild zeigt Beuten in Südtirol. Ein idyllischer Bienenstand am Partschinser Wasserfall, Vinschgau.Nahaufnahme 04/2025. Jeweils fünf Beuten haben einen gemeinsamen Blechdeckel.
Zitiervorschlag: Brell, Claus (2025) Imkern in Südtirol. Online Ressource unter https://cbrell.de/blog/imkern-in-suedtirol/ , zuletzt abgerufen am xx.xx.xxxx
Stand: 03.05.2025
Bienen in Aktion

Abb.: Krokusse auf Lärchenwiesen am Tschöggelberg / Hafling. In der Nähe ins das Gut Sulfner, die eine Haflinger-Zucht betreiben. Haflinger Pferde sind als genügsame Arbeitstiere bei Landwirten und als hübsche und gutmütige kleine Pferde bei kleinen Mädchen beliebt. Mountainbiker mögen das Fohlengulasch, dass halt zwangsläufig bei einem Zuchtbetrieb anfällt. Aufgenommen 25.04.2025

Bienenbehausungen
Abb.: Bedachte Beuten Nähe Partschins, Vinschgau. Es waren keine Bienen dort, anscheinend alle Völker unterwegs. Oft sieht man eingehauste oder beschattete Bienenstöcke. Dadurch wird vermieden, dass sich im Sommer das Beuteninnere zu sehr aufheizt (Brell 2025). Aufnahme 04/2025
Abb.: Bienenstand oberhalb von Kuens, Passeier-Tal bei Meran Man streicht gerne bunt an. Nahe des Bienenstandes ist der Kuenser Waalweg. Die Kuenser meinen, dass das der schönste Waalweg im Passeiertal ist. Die Südtiroler Imker arbeiten auch gerne mit Panzerband. Aufnahme 04/2025
Abb.: Bienenstand mit Blick auf Dorf Tirol und ins Etsch-Tal, Standort Passeier-Tal bei Meran Unterhalb blüht noch der Apfel auf 500m ü.M. Im Hintergrund: Blick zum Kalterer See bis fast nach Bozen. Geradeaus Gantkofel / Penegal. Rechts neben der Kirchturmspitze sieht man den Eingang ins Ultental. Das Ultental ist sehr malerisch, wer Pech hat, könnte Bären und Wölfen begegnen, die sich aufgrund der fehlgeleiteten Politik in Italien dort auf Kosten der Bergbauern vermehren. Aufnahme 04/2025
Abb.: Idyllischer Bienenstand am Partschinser Wasserfall, Vinschgau. Jeweils fünf Beuten haben einen gemeinsamen Blechdeckel. Jeder Bienenstand ist mit seinem Eintrag in eine zentrale Bienendatenbank gekennzeichnet. Fast alle Bienenstände lassen sich gut mit dem Auto mit Hänger und natürlich dem Mountainbike erreichen. Aufnahme 04/2025
Abb. : Ein Bienenstand mit einer selbstentwickelten Wasserstation. Der Imker muss nurt die Flaschen austauschen. Gesehen oberhalb von Riffian am 07.04.2023
Abb. : Ein Bienenstand in der Nähe des Sebersees am Timmelsjoch. Oft sieht man eine Beschattung bzw. Wetterschutz aus der Noppenfolie, die normalerweise für Kellerisolierungen eingesetzt wird. Aufgenommen am 01.08.2022
Abb, : Detailaufnahme von vorn des Bienenstands in der Nähe des Sebersees am Timmelsjoch. Auch hier wieder eine farbige Markierung, die den Bienen die Orientierung erleichtern soll. Aufgenommen am 01.08.2022
Abb. : Ein Bienenstand am Vigljoch, Oberhalb Taleingang Vinschgau. Nicht alle Imker beschatten ihre Beuten, diese stehen so in der prallen Sonne in einer Kehre am Forstweg. Aufgenommen 17.08.2021 So ein EMTB, mit dem sich gut die Bienenstände abfahren lassen, kann man sich an der Pappin-Station am Bahnhof in Meran ausleihen.
Abb.: Ein verwaister, offener Stand, vermutlich Blätterstock. Auch in den Alpen gibt es (sehr selten) solche unschönen Anblicke. Senkrecht gedrahtete Rähmchen ohne Ohren. Vernuer, etwa 800m ü.M. Aufnahme 04/2025
Menschen und Honig
Abb.: Honigetikett einer Nebenerwerbsimnkerei mit 60 Völkern. Diese kg-Gläser werden in Hotelbetrieben eingesetzt. Eine Imkerei erzielt für das kg-Glas bis zu 20€.
Einzelpunkte zur Betriebsweise der Imkerei Fam. Maier, Riffian
- Königinnen und Betriebsweise nach Rainer Kolbe
- derzeit Umstieg von DN auf Dadant 10er
- erster HR Dadant, zweiter HR DN flach Warmbau
- Keine Standbegattung
- keine explizite Schwarmkontrolle
- Keine Zwischenfütterung, 8kg Honig verbleiben im Volk auf 2 Randwaben
- Trachtkontrolle mit deutschem Wägesystem we-gro und Eigenbau auf Arduino-Basis.
Organisation der Imkerei in Südtirol
Die Imkerei ist in Südtirol hierarchisch organisiert vergleichbar zu Deutschland.
- etwa 3000 Imker in Südtirol
- 114 Ortsgruppen
- 14 Imkerbezirke, jeder hat mehrere Ortsgruppen.
- Südtiroler Imkerbund (https://www.suedtirolerimker.it/de)
Anhang
Quellen
Brell, Claus (2023) Was ist eigentlich Temperatur und wie misst man sie? online resource, https://cbrell.de/blog/was-ist-eigentlich-temperatur/
Brell, Claus (2025) Schutz vor Hitze – der Einfluss der Beutendeckel. biene&natur Sonderheft 01/2025 Imkern im Klimawandel. S. 40-43
Glossar
wirde noch erstellt.
Autor und Lizenz
Autor: Prof. Dr. rer. nat. Claus Brell, aktuelle Projekte: Biene40, AI4Bee, Steel4Bees
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Über eine namentliche Nennung würde ich mich freuen, sie ist jedoch keine Bedingung für die Nutzung.
Danksagung
Dank sei ausgesprochen den Imkern im Passeier-Tal und dem Etschtal, die mir bereitwillig Auskunft zu ihrer Art des Imkerns gegeben gaben.
Gedankt sei zudem Gerlinde Ortner, Chefin des Wanderhotels Zirmerhof, und ihrem Bruder Martin Ortner, Apfelbauer in Riffian, für die Vermittlung von Imkerkontakten und den konstruktiven und kritischen Gesprächen auch zur wirtschaftlichen Situation der Landwirtschaft in Südtirol.
Danke an den Imkerverein Viersen Stadt. Am monatlichen Stammtisch am 02.05.2025 durfte ich meine Einsichten in die Südtiroler Imkerei vorstellen.