Heimspiel Wissenschaft – Wie Imkerinnen mehr über ihre Bienenvölker erfahren

Bienen und Sensoren - Das Bild zeigt Demonstrationsobjekte für das Heimspiel Wissenschaft mit Claus Brell

Mehr über Bienenvölker erfahren durch vernetzte digitale Sensoren (insbesondere Temperatur und Vibration) ist Kern des Projektes Biene40 und Thema des Vortrages im Heimspiel Wissenschaft.

04.10.2023

Worum gehts?

Im Fokus des Vortrages steht das erlebnisorientierte Imkern mit vernetzten Sensoren erleichtern. Wichtig dabei: die Sensorik muss zur Biologie der Biene und zu den Erfordernissen der Imkerei passen. Im vom BMEL geförderten Forschungsprojekt Biene40 wurden schon erste Ergebnisse erzielt: Einfache Temperatur- und Schallsensoren geben darüber Auskunft, ob z.B. den Bienen zu warm ist oder ob das Winterfutter zu Ende geht. Eine Schwarmerkennung aus der Ferne scheint auch möglich. Die Sensortechnik lässt sich nebenbei auch zur Überwachung des Heizungs-Gasverbrauchs einsetzen.

Wie das geht, beleuchtete der Vortrag mit anschließender intensiver Diskussion mit Prof. Dr. Claus Brell, selbst Hobbyimker, Physiker, Wirtschaftsinformatiker am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Hochschule Niederrhein. Die Veranstaltung fand im Obsthof Selders in Willich Schiefbahn statt – und hatte auch gleich einen praktischen Nutzen. Ein Imkervereinskollege des Vortragenden und seine Bienen werden sich im kommenden Jahr um die  Bestäubung der Kirschen kümmern.

Es wurden auch gleich die ganz neuen Prototypen gezeigt: eine neue Baureihe der Vibrationssensoren und ein kleiner „Bienenstocksimulator“ auf Basis einer Mini-Plus-Beute, mit dem sich die Temperaturbezogenen Vorgänge im Bienenstock zum Anfassen – allerdings ohne Bienen – darstellen lassen. Der Bienenstocksimulator ist auch für den Schulunterricht geeignet.

Impressionen

Abb. 1: Brell zeigt Imkerin die kuenstliche Wintertraube. Etwa ein Drittel der teilnehmenden Personen hatten schon imkerliche Erfahrung. Eine Imkerin lässt sich die „künstliche Wintertraube“, mit der sich die Wärmeverhältnisse im Bienenstock auch ohne Bienen untersuchen lassen, erklären.

Abb. 2: Portrait mit Cyber Security Management. Auch Studierende des neuen Cyber-Security-Management-Studiengangs des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaften hatten sich zum „Heimspiel“ angemeldet – und freuten sich über einen gemeinsames Foto mit dem Vortragenden Claus Brell. Hier war das Interesse groß, wie denn beim Bienen-Monitoring und der notwendigen Datenübertragung die IT-Sicherheit gewährleistet werden kann.

Abb. 3: Die Bienenstocksimulation in Mini Plus. Die Rähmchen sind – ähnlich wie bei großen Fotobeuten – mit einer leichten Platte und Fotos von Bienen auch Waben ausgestattet. Die Wintertraube wird durch eine beheizbare Scheibe simulliert, die gerade in die Wabengassen passt. Alle Kleinteile inkl. USB-Powerbank kommen in die Zwei-Waben-Holz-Futtertasche, so dass sich alles kompakt transportieren lässt.

Bild mit einem gelben Maßband auf rotem Grund, das den derzigen Stand des Bienenwissens symbolisiert.

Abb. 4: Bienenwissen. Wenn das hypothetische Wissen um Bienen einem meter entspricht, habe sich Menschen bis heute davon etwa fünf cm erschlossen. (Quelle: persönliche Mitteilung Johann v.d. Bongard)

 

Abb. 5: Imker-Realität: verschiedene historische Beutensysteme – Mobilbau vs. Stabilbau.

Abb. 6: Verschiedene Testbienenstände im Projekt Biene40

Abb. 7: Ein Bisschen Physik: Wärmestrahlung, Wärmeleitung, Konvektion.

 

Abb. 8: Temperaturen sind wichtig für Bienen. Die Zeichnung zeigt eine Biene, die eine Tröpfchen Wasser in eine Zelle einbringt. Durch Verdunstung wird dann gekühlt.

Abb. 9: Schematische Darstellung der Anbringung von Temperatursensoren im Bienenstock.

Die Vortragsfolien sind über die Projektseite einsehbar:

http://bieneviernull.de/ergebnisse/

Was ist Heimspiel Wissenschaft?

Heimspiel Wissenschaft hat das Ziel, Wissenschaftler aus ländlichen Regionen zurück in ihre Heimatorte zu bringen. Dort berichten sie, worüber,sie forschen und was das ggf. mit dem Leben der Menschen in der Region zu tun hat. So wird Wissenschaft und Forschung vor Ort  greifbar. Heimspiel Wissenschaft ist ein BMBF-gefördertes Verbundprojekt der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), der Wissenschafts-Kommunikationsagentur con gressa und dem #WisskommLab der Universität Heidelberg.

Heimspiel Wissenschaft will ein Netzwerk für Hochschulen und Wissenschaftler:innen aufbauen, um neue Wege der Wissenschaftskommunikation im ländlichen Raum zu gehen und entsprechende Formate  zu entwickeln. Hochschulen engangieren sich, eigene Heimspiele mit ihren Wissenschafter:innen in deren Heimatorten zu veranstalten.

Weiter Informationen finden sich auf der Heimspiel Wissenschaft Seite

Heimspiel Wissenschaft

Anhang

Quellen und Links

Youtube Video zum Bienensound am Einflugloch mit einem als Fluglochkeil ausgeführtem Sensor.

 

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