In Deutschland nutzen Imker:innen eine Vielzahl von Beutensystemen. Das Beutensystem legt in gewissen Grenzen fest, wie man mit den Bienen arbeitet und bestimmt somit Aspekte der Betriebsweise.
Stand 01.11.2023
Grundsätzlich dominiert die Magazinbeute mit dem sogenannten Mobilbau: Es gibt Magazinbeuten in Kunststoff oder Holz und mit ganzen oder halb-hohen Zargen.
Hier sind einige der gängigen Magazin-Beutensysteme aufgelistet
Beutensysteme
DN-Maß (Deutsch Normal): Dieses System ist in der Mitte Deutschlands sowie im Osten und Norden verbreitet. Es hat 12,5 mm Rähmchenohren, was dazu führt, dass nur wenig Platz zur Beutenwand besteht. Manchen Imker:innen sehen das als Nachteil.
Zandermaß: Dieses System verwendet ein stabiles Rähmchen, das 10 mm dick ist und eine gute Handhabung wegen mittlerer Größe und langen Ohren von 27,5 mm bietet. Oft imkern Menschen in Zander mit einer von Pia Aumeier und Gerd Liebig propagierten zweizargigen Betriebsweise.
Dadant-Maß: Dieses System verwendet sehr große Rähmchen für den Brutraum und heißt daher Großraumbeute. Berufsimker setzen oft auf dieses Beutensystem (v.d.Bongard 2012). Für manche Imker ist Handhabung schwer.
Segeberger Beute: Diese Beute ist gerade in Nord- und Westdeutschland sehr verbreitet1. Sie ist aus Styropor und hat ein geringes Eigengewicht In kühlen Regionen ist in Styroporbeuten die Frühjahrsentwicklung zügiger..
Mini Plus: Mini Plus wurde für die Königinnen-Vermehrung und für Ableger entwickelt und ist eine kleine Beute mit 6 Rähmchen. Nur wenige imkern ausschließlich in Mini Plus, es ist eher ein Zweitsystem, insbesondere ergänzend zu Dadant. Meist setzen Imkernde Mini Plus als Styroporbeuten ein, es gibt auch Mini Plus in Holz. Mit dem Mini-Plus Überwinterungssystem (12 Rähmchen) lässt sich rückenschonend ganzjährig imkern. Zum Mini-Plus System gibt es in diesem Blog mehrere Beiträge, die hier zu finden sind: Mini Plus – Digitalisierung und Natur, IoT, Gamification. (cbrell.de).
Jedes System hat seine eigenen Vor- und Nachteile, die Entscheidung folgt den individuellen Bedürfnissen des Imkers. Bienen lieben es trocken und halbwegs Zugluft-frei, da das von allen Beutensystemen gewährleistet wird, ist den Bienen die Beute gleich. Hinweise zur von Bienen beliebten Beutengröße findet man bei Seeley (1995).
Anhang
Quellen:
Internet-Links
1. bienenzuchtbedarf-geller.de Ragtgeber Beutensysteme
2. bienenzucht-profi.de Imkerei Einstiegskosten
3. thehoneyfactory.de Ein Beutensystem-Vergleich
5. cbrell.de Imkern hier und anderswo
Bücher
van den Bongard, Johann (2009) Meine Betriebsweise mit der modifizierten Dadant Beute
Seeley TD (1995) The wisdom of the hive. Harvard University Press, Cambridge
Glossar
Mobilbau
Mobilbau bedeutet, dass die Bienen ihre Waben in (mobilen, beweglichen) Holzrahmen anlegen. Dies ermöglicht es, die Waben zerstörungsfrei aus dem Volk zu entnehmen. Die Gewinnung von Honig und die Durchsicht der Völker wird damit erleichtert. Alle magazinbeuten-Systeme geben eine Betriebswese mit Mobilbau vor.
Rähmchen
In Magazinbeuten werden Holzrähmchen eingesetzt in die Bienen ihr Wabenwerk bauen.
Stabilbau
Verbauen die Bienen ihre Waben mit der Beutenwand, einem festen Oberträger oder dem Beutendeckel, so heißt das Stabilbau. Die Waben können nicht zerstörungsfrei entnommen und bearbeitet werden.