Bienenbeute recyclen – Zander Zarge als Materialkiste

Maker-Bees - Das Bild zeigt Honigbienen, die Heimwerker-Werkzeug nutzen und eine Werkzeugkiste besitzen.

Was tun mit alt- und ausgedienten Zargen? Am Beispiel einer Zarge im Zandermaß lesen Sie hier über den Einsatz als Imkerwerkzeug-Lager am Bienenstand. Die Zander Zarge als Materialkiste hat auch noch einen Zusatznutzen …

Das Titelbild zeigt maker-bees – Honigbienen, die Heimwerker-Werkzeug nutzen. Das tun Bienen im realen Leben zwar nicht – für eine Illustration kann das mit Hilfe einer Bildgenerierengs-KI erstellte Bild vielleicht dienen.

 

04.03.2025

Ausgangslage

Wenn der Smoker nach dem Einsatz am Bienenstand mit dem Familienauto nach Hause fährt, bleibt oft ein interessantes Räucheraroma in den Autositzen zurück. Nicht jeder Imker hat einen Pickup oder möchte, wie Bernhard Heuvel dies beschreibt, des Smoker während der Heimfahrt außen in die Beifahrerscheibe klemmen.

Ebenso ist es ärgerlich, wenn die Radeltour am Bienenstand vorbeiführt und ein kurzer Kontrollblick offenbart Handlungsbedarf – nur hat man gerade Smoker, Stockmeißel und Bienenbesen nicht dabei. Schön wäre es, am Stand das Werkzeug immer parat zu haben.

Herumliegenlassen des Werkzeugs wird von den Imkerkollegen nicht gern gesehen. So sind ja nicht nur die eigenen Bienen am Stand, und so sollte am Stand nichts offen, unverteidigt und für Bienen zugänglich herumliegen.  Ein Geräteschuppen wäre prima – wo das nicht geht oder zu immobil ist, tuts vielleicht auch eine imkeradäquate Kiste.

Die Idee: Zander Zarge als Materialkiste

Eine Bienenbeuten-Zarge aus Holz ist normalerweise robust und hält ewig, wenn sie gegen stehendes Wasser geschützt ist und gut abtrocknen kann. Mit einem Blechdeckel – also einem Standard-Außendeckel – ist das gewährleistet. Ein nicht gekröpfter Deckel muss nicht einmal beschwert werden – der Wind kann nicht darunter angreifen. Problematisch sind noch zwei Aspekte: wie verhindert man, dass die Kiste wegfault, wenn sie auf dem Boden steht und wie wird sie von unten bienendicht?

Ein einfache Konstruktion aus einem rechteckigen Stück Pappelsperrholz und zwei Dachlatten aus kesseldruckimprägnieren Holz Lös beide Probleme (Abb. 2, 3). Die Dachlatten dienen quasi als Verlustleisten – sollten sie doch einmal verrotten, werden sie einfach ausgetauscht. Die Sperrholzplatte ist so groß, dass sie genau von unten in die Zarge passt. Die Dachlatten werden auf die Platte geschraubt und stehen etwas über. Die Konstruktion bildet so nach unten einen bienendichten Verschluss, die Sperrholzplatte ist vor Regen geschützt und verrottet so nicht (Abb. 1).

Die so schnell zusammengeschraubte Materialkiste nimmt Smoker, Stockmeißel, Besen und vielleicht Spanngurte auf (Abb. 5). Auf den leicht erhöhten Metalldeckel kann auch mal eine Honigzarge abgestellt werden – so ermöglicht die Kiste ein rückenschonendes Arbeiten. Und wenn Besuch kommt, kann die Zarge als zünftige Imker-Sitzgelegenheit (Abb. 6) oder als kleiner Biertisch dienen.

Bilder

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Abb. 1: Drei vorbereitete Materialkisten, bereit zum Abtransport zu den Außenständen. Zu sehen sind die rotgestrichenen Stirnseiten der Dachlatten. Die Bodenkonstruktion ist auf jeder Seite 5mm kleiner als die Zarge und so etwas wettergeschützt.

Abb. 2: Die Bodenkonstruktion von oben. Nichts wird auf Zug belastet, so genügen vier 3mm Edelstahlschrauben, um die Platte auf den Dachlatten zu fixieren.

Abb. 3: Die Bodenkonstruktion von unten

Abb. 4: Der Einsatz am Stand. Die Materialkiste steht zwischen zwei Mini Plus kompatiblen Beuten – links eine Mini Plus Überwinterungssystem, rechts eine selbstentwickelte Beute, die 21 Mini Plus Rähmchen fasst. Notizbuch und Werkzeug lassen sich beim bearbeiten gut ablegen.

Abb. 5: Die Zarge mit Smoker – er passt nur liegend hinein.

Abb. 6: Nach getaner Arbeit … auf dem zünftigen Imker-Hocker. Zu Sitzmöbeln aus Zander-Zargen passt übrigens am besten Altbier.

Viel Spaß beim Nachbau.

 

 

 

 

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