Das Imker Glossar soll Bienenhaltungs-Anfänger:innen helfen, sich im imkerlichen Sprachdschungel zurechtzufinden. Es entsteht im Rahmen der Projekte Biene40 http://bieneviernull.de und AI4Bee https://ai4bee.,de
Stand 05.01.2025
A
Absperrgitter
Eine Art Durchgangssperre, die Arbeiterinnen-Binen durchlässt, Königinnen und Drohnen nicht. Schützt die Waben im Honigraum vor Bestiftung und sorgt für sauberen Honig. Absperrgitter gibts aus dünnen Metallstangen oder als Kunststoffgitter.
Amerikanische Faulbrut (AFB)
Die Amerikanische Faulbrut (AFB) ist eine ansteckende Brutkrankheit der Honigbiene (Apis mellifera). AFB wird durch Bakterien (Paenibacillus larvae) ausgelöst. Die Larven sterben kurz vor oder während der Puppenphase. Sichere klinische Symptome ist braune schleimige fadenziehende Masse aus zersetzten Larven in den Brutzellen (Larven gerade verstorben) oder festsitzender Schorf aus der getrockneten braunen Masse. Mittels Futterkranzprobe wird das Bakterium im Labor nachgewiesen. Die Amerikanische Faulbrut ist in Deutschland anzeigenpflichtig.
Ammenbiene
Vier bis zehn Tage alte Arbeitsbienen, die sich um die Brut kümmern (Temperatur konstant halten, Brut mit Futtersaft versorgen)
Amtsveterinär
Der Amtsveterinär oder Amtstierarzt ist ein Tierarzt, der bei einem Landratsamt oder einer kreisfreien Stadt für die Aufgaben des öffentlichen Veterinärwesens (Tierschutz, Bekämpfung von Tierseuchen, Überwachung des Umgangs mit tierischen Nebenprodukten, Tierarzneimittelüberwachung) zuständig ist. Voraussetzung dafür sind ein Studium der Veterinärmedizin, die Approbation als Tierarzt und die staatliche Prüfung für den höheren Veterinärdienst, oft auch eine Promotion. Für die Untersuchungen an Bienen und den Umgang mit Imkern kann der Amtsveterinär einen oder mehrere Bienensachverständige hinzuziehen.
Aspergillus niger
Aspergillus niger ist ein allgegenwärtiger Begleiter auch im Bienenstock. Aspergillus niger ist ein Schimmelpilz, der im Bad auf Silikondichtungen oder bei Hautunreinheiten als kleine schwarze Pünktchen beobachtet werden kann. In Fahrrad-Trinkflaschen stelle er sich auch bald ein, wenn man nicht nur klares Wasser, sondern isotonische Getränke einfüllt. Auch Zuckerwasser 1:1 in Kanistern führt zu schwarzen Flecken im Kanister. Trivialnamen für Aspergillus niger sind z.B. Gießkannenschimmel oder Schwarzschimmel. Aspergillus niger ist ein opportunistischer Krankheitserreger, der also in einer Vielzahl von Innen- und Außenbereichen vorkommt (Rintala et al. 2012). Die Sporen von A. niger können leicht aerosoliert (in Luft verwirbelt) werden (Li et. al. 2019) und haben das Potenzial, sich in den Bronchiolen der menschlichen Atemwege abzulagern (White et al. 2020). Zu Beeinträchtigungen führt das i.d.R. nur bei einer Überempfindlichkeit. Bei erwachsenen Menschen mit intaktem Immunsystem kommen akute Aspergillosen nicht vor, bei Kindern sind sie sehr selten (Wikipedia, o.D.). Durch A. niger verursachte Infektionen können zur Entwicklung einer allergischen bronchopulmonalen Aspergillose (ABPA) oder einer invasiven Aspergillose führen, die beide bei anfälligen Patientengruppen tödlich verlaufen können (Barac et al. 2018, Person et al. 2010). Einige der 40 Aspergillus-Arten können auch für Insekten schädlich sein: Einige Aspergillus Arten können als fakultative Endoparasiten in Insekten leben. Die Pilze dringen dabei in die Insekten ein und ernähren sich von der Hämolymphe. Aspergillus flavus beispielsweise befällt Schmetterlingsarten wie den Maiszünsler (Ostrinia nubilalis) oder Hyalophora cecropia, wurde aber auch schon in Springschrecken (Orthoptera) nachgewiesen, die wiederum auch regelmäßig von Aspergillus parasiticus befallen werden. Wirtschaftlichen Schaden verursachen vor allem Aspergillus fumigatus und Aspergillus ochraceus, die Honigbienen (Apis) befallen. Aspergillus Arten sind für das Auftreten der Steinbrut in Bienenstöcken verantwortlich (Seyedmousavi et al. 2015). Inwieweit Aspergillus niger in geringen Konzentrationen Honigbienen schädigt, ist nicht abschließend geklärt.
B
Bestiften (Stift)
Eiablage in eine Wabenzelle. Die Eier sind stiftförmig.
Betriebsweise (imkerliche)
Die Betriebsweise ist die Sammlung von Abläufen und Tätigkeiten, mit denen eine Imker seine Völker durch das Jahr führt. Betriebswirte würden von imkertlichen Prozessen sprechen. Die Betriebsweise hängt von der verwendeten Beute und der Biene ab. Betriebsweisen variieren je nach klimatischen Bedingungen.
Bienenbrot
in Zellen verdichteter Pollen, oft mit etwas Honig vermischt und milchsauer vergoren (fermentiert).
Baurahmen (=Drohnenrahmen)
siehe Drohnenrahmen
Beute
Die künstliche Behausung, die Menschen für die Bienenhaltung bereitstellen, heißt Beute (da Menschen darin Honig erbeuten).
Bien
Ein Bienenvolk zeigt in seiner Gesamtheit Eigenschaften, die auch Säugetiere haben. Die Gesamtheit der Bienen in einem Bienenstock (Königin, Arbeiterinnen, Drohnen) heißt Bien, der Bien wird quasi als ein Lebewesen betrachtet, einen Einzelne Biene ist darin nur eine Komponenten wie z.B. ein Organ.
Bienenflucht
Eine Bienenflucht ist in der Imkerei eine spezielle Vorrichtung, die Bienen aus einer Honigzarge in die Brutzarge leitet. Sie beinhaltet eine Art Einweg-Labyrinth. Die Bienen finden aus der Honigzarge hinaus, aber nicht mehr in die Honigzarge hinein. Oft ist dadurch der Honigraum schon nach 12 Stunden bienenfrei.
Die Bienenflucht besteht in der Regel aus einem Plastik- oder MetallKanal. Die Bienenflucht wird zwischen dem Honigraum, in dem sich der zu erntende Honig befindet, und dem Brutraum platziert. Die Bienen werden vom Geruch der Königin angezogen – da die Bienen der Königin folgen, verlassen sie den Honigraum durch die Bienenflucht, um zu der Königin im Brutraum zurückzukehren. Auf diese Weise kann Imker:in den Honigraum öffnen und den Honig entnehmen, ohne eine große Anzahl von Bienen zu stören.
Bienenstock
Ein Bienenstock ist die Gesamtheit von Bienenvolk und Behausung, in der das Volk lebt.
D
drohnenbrütig
Drohnenbrütig ist ein Bienenvolk, wenn statt Arbeiterinnen ausschließlich Drohnen aufgezogen werden. Eine Ursache kann sein: Das Volk hat keine Königin, bei den Arbeiterinnen haben sich die Ovarien entwickelt und diese Arbeiterinnen (Afterweiseln) legen unbefruchtete Eier, aus denen sich Drohnen entwickeln.
Drohnenrahmen (=Baurahmen)
Ein Drohnenrahmen ist ein Rähmchen ohne Mittelwand, dass Bienen nach eigenen Vorstellungen ausbauen können. Der Drohnenrahmen wird im Vollfrühling an den inneren Rand der Beute gehangen. Bienen bauen Drohnenzellen, Drohnenlarven „locken“ Varroa-Milben an, die dann mit den Drohnen entfernt werden können. Durch eine vertikale Leiste zweigeteilte Drohnenrahmen haben sich bewährt.
Drohnenschneiden
Eine unschöne, aber effiziente Methode zur Senkung der Varroabelastung. Verdeckelte Drohnenzellen werden aus dem Baurahmen herausgeschnitten und mit den Varroamilben vernichtet.
F
Fruktose
Fruktose ist, so wie Glukose, ein Monosaccharid oder Einfachzucker. Gemeinsam bilden ein Fruktose- und ein Glukose-Molekül Haushaltszucker (Saccharose). Fruktose schmeckt sehr süß und wird daher in der Getränkeindustrie eingesetzt. Einige Studien lassen vermuten, dass hohe Aufnahmen von Fruktose nachteilige Veränderungen im Energiestoffwechsel des Körpers verursachen können. Fruktose wird als ein Auslöser für Diabetes verdächtigt. Die meisten Menschen vertragen größerer Mengen von Fruktose schlecht. Fruktose hat technisch günstige Eigenschaften, so wird es als Feucwhthaltemittel in Lebensmitteln eingesetzt.
Futterabriss
Wenn Bienen bei kalten Außentemperaturen (unter 5°C) den Kontakt zu ihrem Futtervorrat verlieren, können sie die erforderliche Energie zum Heizen nicht mehr aufbringen. Futterabriss kann auftreten am Übergang zwischen zwei Zargen oder in eher horizontalen Beuten beim Übergang von einem Rähmchen zum nächsten.
G
Glukose
Glukose (auch: Dextrose, Glucose, Traubenzucker) ist ein Einfachzucker oder Monosachcharid. Glukose ist die Hauptenergiequelle für das Gehirn und wesentlicher Bestandteil im Muskel-Stoffwechsel. Glukose kann durch Investierung aus Saccharose gewonnen werden. Bei Menschen und Tieren wird Glukose in Form von Glykogen gespeichert, bei Pflanzen als Stärke.
H
Hobbock
Ein Hobbock ist ein Eimer ohne Henkel und mit zwei seitlichen Tragegriffen. Hobbocks werden für den Transport und die Lagerung z.B. chemisch-technischer Füllgüter oder Lebensmittel wie Honig verwendet und aus Blech oder Kunststoff gefertigt. Der Begriff „Hobbock“ geht auf das Fischerdorf Hoboken nahe New York zurück – . Die Fischer sollen die Fische in Metallbehältern mit seitlichen Griffen zu den Märkten getragen haben. Der Duden hingegen leitet die Bezeichnung von der englischen Firma Hubbuck (landwirtschaftliche Geräte) ab..
Honig
Honig dient als Kohlehydratfutter für Bienen, sie stellen es selber durch enzymatischen Umbau von Nektar oder anderen süßen Säften direkt aus Pflanzen oder Tieren wie Läusen (Tannenhonig) her. Auch Menschen mögen Honig. Wird Honig von den Bienen aus Zuckerwasser hergestellt, heißt er nur Futter.
Honigraum
Ein Honigraum ist ein Bereich in einem Bienenstock, in den Bienen Honig einlagern und – oft – die Königin durch ein Absperrgitter davon abgehalten wird, dort ihr Brutnest auszuweiten.
I
Invertase (Invertin, E1103)
Das Enzym Invertase spaltet Haushaltszucker (Saccharose) in Fruchtzucker und Traubenzucker auf. Der so gebildete Invertzucker neigt im Gegensatz zu Haushaltszucker in Lösungen nicht zur Kristallbildung. Invertzucker ist hygroskopisch und wird z.B. als Feucwhthaltemittel in Marzipan eingesetzt. Invertase gilt als gesundheitlich unbedenklich. In der EU ist Invertase als Lebensmittelzusatzstoff mit der Nummer E 1103 für alle Lebensmittel, die für Zusatzstoffe zugelassen sind, ohne Höchstmengenbeschränkung zugelassen. Die Invertaseaktivität von Honig ist ein Qualitätsmerkmal und weist auf nicht wärmebehandelten Honig hin.
K
Kunstschwarm
Ein Kunstschwarm besteht aus abgefegten Arbeitsbienen und einer Königin in einer leeren Beute. Mit einem Kunstschwarm simuliert ein Imker den Schwarmakt bzw. nimmt ihn vorweg. Methode zur Völkervermehrung.
M
Milbenseuche
Die Milbenseuche ist ein Befall der Bienen mit der Tracheenmilbe. Die Tracheenmilbe (Acarapis woodi RENNIE 1921) ist eine Innenmilbe, die in dem vordersten Tracheenpaar (Atemöffnungen) der erwachsenen Bienen lebt. Die Milbe ist etwa 1/10 mm groß
Mini Plus
Mini Plus ist ein kleines Beuten- und Rähmchenformat, das insbesondere für die Königinnenvermehrung eingesetzt wird. In der Mini-Plus-Beute können Königinnen schlüpfen, begattet und auch überwintert werden – das ist das Haupt-Einsatzgebiet. Mit Einschränkungen lässt sich in Mini Plus auch Honig, Pollen und Propolis gewinnen. Für die Dadant-Imkerei wird empfohlen, je Wirtschaftsvolk ein zusätzlichen Völkchen in Mini Plus zu halten. Mini Plus Beuten gibt es in Styropor (Stehr) und in Holz (Bieno natura, Wagner), einige Hersteller bieten Beuten in Polyurethan an. Zuderm ist reichhaltiges Zubehör erhältlich.
N
Nach(be)schaffungszellen
Nachbeschaffungszellen sind waagrechtliegende Arbeiterinnenzellen, die nachträglich zur Königinnenzelle (Weiselzelle) umgebaut werden und dadurch eine gebogene Form nach unten erhalten.
Nosema
Nosemose ist eine Pilzerkrankung der erwachsenen Honigbiene (Arbeiterinnen, Drohnen und Königinnen), die zu Durchfallsymptomen führt. Nosema ist bei der Westliche Honigbiene weit verbreitet. Erkrankte Bienen scheiden mit ihrem Kot Sporen aus. Die Sporen werden oral mit dem Futter aufgenommen und sind auf Waben und Beutenoberflächen sowie iim Futtervorräten zu finden. Die Sporen bleiben über ein Jahr ansteckungsfähig.
Nosema apis führt vor allem im Frühjahr zu Symptomen, die sich im Rückgang der Bienenpopulation, Totenfall und Kotflecken („Pünktchenkette“) auf Waben und Flugbrett äußern. Nosema ceranae (mittlerweile häufiger) führt hingegen ganzjährig zum Auftreten von flugunfähigen Bienen („Krabbler“), dem Rückgang der Bienenpopulation, geringerer Honigproduktion bis hin zum Völkerzusammenbruch.
P
Phänologie
Das griechische Wort „phainein“ bedeutet „sichtbar machen“. Phänologie die Lehre vom Sichtbaren, also die Lehre von den Erscheinungen. Gemeint sind die Wachstums- und Entwicklungserscheinungen von Pflanzen und Tieren. Pflanzen sind leichter zu beobachten, daher fußen Kategorienesysteme wie der Phänologische Kalender auf der Beobachtung von Pflanzen: Charakteristischer Wachstumsstufen, zum Beispiel der Beginn der Blüte oder der Blattfall. Der Beginn der Phänologie liegt vermutlich im Jahr 705 in Japen bei der Beobachtung der Kirschblüte. In Deutschland wurde 1936 ein umfangreiches phänologisches Beobachtungsnetz aufgestellt.
Propolis
Von Bienen aus Pflanzenharzen hergestellter Baustoff zur Desinfektion, Überziehen von Flächen und Abdichten von schmalen Ritzen und Löchern. Wirkt gegen Bakterien und Pilze, ist für menschen Allergieauslösend. Alkohollöslich.
Q
Quetschhahn
Ein Quetschhahn ist eine Vorrichtung zur Regelung des Abflusses von Flüssigkeiten wie Wasser, Sirup oder Honig. In der Imkerei findet man Quetschhähne an Honig-Abfüllbehältern.
R
Rähmchen
Ein Rähmchen, ist ein Bilderrahmen-ähnliches Konstrukt meist aus Holz. Ein Rämchen hängt beweglich in einer Mazazinbeute und erleichtert dem Imker das Arbeiten mit den Bienen. Die Bienen bauen das Rähmchen mit ihrem Wabenwerk aus Bienenwachs aus. Der Ausbau mit Wachs heißt Wabe. In den Zellen der Wabe speichern die Bienen Nektar – der zu Honig wird – und Pollen, außerdem ziehen sie ihre Brut darin auf.
Räuberei
Ein (starkes) Volk entnimmt Honig aus einem anderen (schwachen) Volk. Räuberei wird oft durch imkerliche Unvorsichtigkeit (Kleckern von Sirup am Stand) ausgelöst.
S
Saccharose
Saccharose (auch: Sucrose) ist ein Zweifachzucker oder Disaccharid. Handelsüblicher Zucker (Haushaltszucker, Kristallzucker) besteht aus 100% Saccharose.. Saccharose besteht aus chemisch aus gleichen Anteilen von Glukose und Fruktose. Saccharose wird in Deutschland meist aus der Zuckerrübe gewonnen, kann aber auch mit Zuckerrohr erzeugt werden.
Sackbrut
Sackbrut ist eine Erkrankung der Bienenbrut, die durch Viren verursacht wird. Kennzeichen der Sackbrut ist ein verflüssigter Inhalt der Larven, die sich dann wie ein Säckchen aus der Zelle ziehen lassen.
Schwarm, schwärmen
Schwärmen ist die natürliche Vermehrung des Biens. Etwa die Hälfte des Bienenvolkes zieht mit der alten Königin aus und sucht sich eine neue Bleibe. Die Gesamtheit der ausgezogenen Bienen mit der alten Königin heißt Schwarm oder Vorschwarm. Sind im Bienenstock dann noch mehrere junge, neuen Königinnen, kann es sogenannte Nachschwärme geben.
Stand (Bienenstand)
Ort, an dem ein oder mehrere Bienenvölker aufgestellt sind. Zur einer Imkerei gehören ein bis mehrere Stände.
Standmaß
Standmaß ist das Beutenmaß, das ein Imkere vorwiegend an einem Stand einsetzt.
T
Tracht
Tracht ist das Blütenangebot für Bienen, aus denen sie Nektar und Pollen holen. Es gibt Massentrachten (Raps, Obstbau, Mandelplantagen, blühende Lindenbäume) und Läppertrachten (bienenfreundliche Vorgärten, Blühstreifen).
U
umweiseln
Austausch einer alten Königin durch eine neu durch den Imker.
Umweiselung, stille
Die stille Umweiselung führen Bienen selber durch, wenn sie mit der alten Königin nicht mehr zufrieden sind. Die Arbeitsbienen ziehen eine eine neue, junge Königin auf und ersetzen damit die alte.
V
Varroa
Eine Milbe, die parasitisch im Bienenstock lebt und die Bienen massiv schädigt. Verletzungen der Brut durch Varroen können einen Eintrittspforte für Viren sein (Flügel-Deformations-Virus). Die meisten Bienenvölker in Europa gehen spätestens im zweiten Jahr zugrunde, wenn die Varroenzahl nicht durch Behandlung wiederholt gesenkt wird.
Varroabehandlung
Eine Behandlung der Bienen mit einem zugelassenen Varroamittel senkt die Anzahl der lebenden Varroen im Stock. Neben einer medikamentösen Behandlung (Bayvarol und Co. Ameisensäure, Oxalsäure, Thymol) können biologische Maßnahmen (Drohenschneiden, Brutentnahme) zur Behandlung eingesetzt werden.
Varroakontrolle
Zur Varroakontrolle werden auf den Schieber gefallene Varroen gezählt. Es gibt Schwellwerte (Varroen pro Tag), bei denen eine sofortige Behandlung mit einem zugelassenen Varroamittel erfolgen muss.
W
Weisel
Als Weisel bezeichnen Imker:innen die Honigbienen-Königin.
Weiselprobe
Die Weiselprobe ist eine Methode um festzustellen, ob noch eine Königin im Bienenvolk ist. Es wird eine bienenfreie Wabe mit Eiern und jüngster Brut aus einem anderen Volk eingehängt. Nach wenigen (1-4) Tagen sind bei weisellosen Völkern auf dieser Wabe Nachschaffungszellen erkennbar.
Quellen:
https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/bienen/dateien/ist_das_volk_weiselrichtig.pdf
weiselrichtig
Ein Bienenvolk ist weiselrichtig, wenn es eine gesunde Königin hat, die Eier legt (= die Zellen bestiftet).
Z
Zitronensäure (E330, Summenformel: C6H8O7)
Zitronensäure eignen sich, um Bienenfutter auf einen PH-Wert vergleichbar zu Honig zu bringen. Zitronensäure gehört zu den Fruchtsäuren und wurde 1784 zum ersten Mal von Carl Wilhem Scheele isoliert, die Struktur wurde 1838 durch Justus Liebig aufgeklärt. Kristalline Zitronensäure schmilzt bei 100 °C. In Wasser ist Zitronensäure leicht löslich (Löslichkeit 145 g/100 g Wasser). Zitronensäure löst sich auch in Alkohol, nicht in organischen Lösungsmitteln wie Ether oder Chloroform. Zitronensäure wird von Bienen leicht verstoffwechselt, im Citratcyclus bei Menschen werden bis zu 2kg pro Tag umgesetzt. In geringen Mengen eingenommen fördert Zitronensäure indirekt das Knochenwachstum, in größeren Mengen wirkt sie jedoch toxisch (LD50 bei Ratten: 3 g/kg). Zitronensäure wird als Säuerungsmittel für Lebensmittel eingesetzt. Zitronensaft enthält 5–7 % Zitronensäure